Gewürzbeifuß – Das würzige Heilkraut
Artemisia vulgaris, Gewürzbeifuß, gewöhnlicher Beifuß
Hey! Ich bin der Gewürzbeifuß. Wie mein Name schon sagt, kann man mich hervorragend als Gewürz in der Küche verwenden, wie zum Beispiel für Eintöpfe und Suppen. Doch ich bin nicht nur das – auch als Heilkraut bin ich sehr nützlich! Ich wirke verdauungsfördernd, krampflösend und beruhigend. Verwandt bin ich übrigens mit Estragon und Wermut.
Artemisia vulgarisPflanzeneigenschaften
Blüte
Juli – August
Essbare Teile
Blätter, Blüten, Triebe
Wuchshöhe
50 – 200 cm
Lebenszyklus
mehrjährig
Boden
nährstoffarm, locker
Erntezeit
kurz vor der Blüte
Standort
sonnig
Pflanzabstand
35 cm
Wasserbedarf
gering
Familie
Korbblütler
Verwendung
Heil- / Küchenkraut
Freiland Aussaat
März-Juni,
Oktober-Dezember
Zimmer Aussaat
Februar – April
Keimdauer
2 Wochen
Keimtemperatur
18 – 24 Grad
Keimart
Lichtkeimer
Anzucht
Der Gewürzbeifuß ist ein mehrjähriges Heil- und Küchenkraut, das von März bis Juni, aber auch von Oktober bis Dezember im Freiland ausgesät werden kann. Eine Anzucht im Zimmer ist von Februar bis April möglich. Wenn du Gewürzbeifuß aus unserem handgeschöpften Saatpapier großziehen möchtest, empfehlen wir dir, das Papier drinnen zu bewässern und die Keimlinge im Zimmer heranzuziehen. So kannst du für optimale Bedingungen sorgen und hast den Keimungsprozess immer im Blick. Nach der Keimung kann das Papier in Erde eingebettet werden. Falls du loses Saatgut verwendest, kannst du die Samen direkt in Anzuchterde säen. Achte darauf, die Samen auf der Erde nur leicht anzudrücken und sie nicht oder nur mit sehr wenig Erde zu bedecken, da es sich beim Gewürzbeifuß um Lichtkeimer handelt.
Keimung
Der Gewürzbeifuß keimt innerhalb von etwa 2 Wochen bei einer optimalen Keimtemperatur von 18 bis 24 Grad. Achte darauf, dass die Samen bis zur Keimung nicht austrocknen. Wenn du für die Anzucht unser Saatpapier verwendest, solltest du die Anzucht im Zimmer vornehmen. Teile das Papier dafür vorsichtig in kleine Stücke und verteile es auf einem flachen Teller. Feuchte die Stücke nun einmal gründlich an und stelle den Teller an einen hellen und warmen Ort. Das Papier sollte nun bis zur Keimung mit einer Sprühflasche feucht gehalten werden. Wenn du den Gewürzbeifuß aus losem Saatgut heranziehst, kannst du die Samen sofort auf Anzuchterde auslegen und diese gut angießen und im Anschluss feucht halten.

Keimlinge in Erde einbetten
Sobald die Keimlinge des Beifußes aus dem Saatpapier gewachsen sind, können sie in Erde eingesetzt werden. Gehe bei diesem Schritt behutsam vor, um die jungen Pflanzen und ihre feinen Wurzeln nicht zu verletzen. Die einzelnen Keimlinge kannst du nun mit einem Abstand von 35 cm in Anzuchterde setzen. Diese ist nährstoffarm, was deinen Pflanzen dabei hilft, auf der Suche nach Nährstoffen starke Wurzeln auszubilden. Außerdem ist Anzuchterde locker, luftig und feucht und gewährleistet so einen optimalen Wachstumsstart für deine Pflanzen.
Pflege
Der Gewürzbeifuß ist ein sehr genügsames Heil- und Küchenkraut, das wenig Pflege benötigt. Er ist winterhart und bereichert deinen Garten für mehrere Jahre. Beifuß benötigt wenig Wasser und steht gerne auf lockeren und nährstoffarmen Böden, weshalb eine Zugabe von Dünger nicht unbedingt erforderlich ist.
Im September und Oktober kannst du Samen des Beifußes gewinnen, um sie für eine neue Kultur zu verwenden. Wenn die Blütenstände braun und trocken werden, kannst du den Beifuß an den Stängeln abschneiden und ihn für 1 bis 2 Wochen kopfüber trocknen lassen. Danach können die Samen ausgeklopft werden. Wenn du sie kühl, trocken und dunkel lagerst, kannst du sie 2 bis 3 Jahre verwenden.
Wasserbedarf
Der Gewürzbeifuß mag es trocken bis mäßig feucht. Daher muss nur in langen Hitzeperioden gut gegossen werden, wenn der Boden vollständig ausgetrocknet ist. Damit es nicht zu Staunässe kommt, sollte der Boden luftig und locker sein. Für eine besser Drainage kannst du Sand oder Kies mit in die Erde mischen. So kann das Wasser gut abfließen und es bildet sich keine Wurzelfäule durch Staunässe.
Düngen
Der Beifuß mag es gerne nährstoffarm und muss daher nicht unbedingt mit Dünger versorgt werden. Du kannst aber zu Beginn für einen kräftigen Anwuchs etwas Kompost zur Erde mischen. Auch nach einem starken Rückschnitt kannst du diesen Vorgang noch einmal wiederholen.

Überwinterung
Die mehrjährige Pflanze kommt gut durch die kalten Monate. Als Schutz für ihre Wurzeln kannst du etwas Laub oder Mulch auf dem Boden um die Pflanze verteilen, ansonsten kannst du sie aber getrost in Ruhe überwintern lassen. Wenn du den Beifuß im Topf kultiviert hast, solltest du ihn zum Schutz der Wurzeln an die Hauswand stellen und ein Vlies oder einen Jutesack um den Topf wickeln. Ein Rückschnitt ist nicht zwingend erforderlich, kann jedoch von Vorteil für einen kräftigen Austrieb im Frühjahr sein. Du kannst die Pflanze aber auch erst im Frühjahr nach dem Frost zurückschneiden, um ihr eine schöne Form zu verleihen.
Standort, Boden & Nachbarn
Der Beifuß mag die Sonne sehr gern. Das Licht sorg für aromatischere Blätter. Wähle daher ein sonniges Plätzchen in deinem Garten oder auf deinem Balkon für die Pflanzen aus. Achte auf einen Boden, der nicht zu nährstoffreich ist und eine gute Drainage besitzt, damit Staunässe keine Chance hat, die Wurzeln zu beschädigen. Als angenehme Nachbarn für den Gewürzbeifuß eignen sich zum Beispiel andere Kräuter wie Rosmarin oder Thymian, Salbei, Lavendel und Schafgarbe. Auch Tomaten und Karotten können in der Umgebung kultiviert werden. Nachbarn, auf die du besser verzichten solltest, sind Kopfsalat, Blumenkohl, Kohlrabi oder Lilien.
Ernte & Verwendung
Beifuß ist ein Heil- und Küchenkraut und findet verschiedene Anwendungen. In der Küche macht sich das würzige Kraut zum Beispiel gut in Gemüsegerichten oder Eintöpfen. Mit seinen Vitaminen B1, B2, B 5, B6, C, E und anderen Nährstoffen wie Magnesium, Folat, Eisen oder Kalzium kann er auf der Gesundheitsskala außerdem ganz schön punkten. Seine Bitterstoffe sollen den Magen reinigen, die Verdauung unterstützen und gegen Übelkeit wirken. Den Beifuß erntest du am besten kurz vor der Blüte. Hierfür schneidest du das Kraut etwa eine Handbreit über dem Boden vorsichtig mit einem Messer oder einer Schere ab und hängst es im Anschluss kopfüber als kleinen Strauß zum Trocknen an einem geschützten Ort auf. Du kannst ihn jedoch auch frisch verwenden.
Schädlinge und Krankheiten
Durch seine ätherischen Öle ist der Gewürzbeifuß relativ resistent gegen Schädlinge. Vereinzelte unerwünschte Besucher können jedoch auftreten. Blattläuse können sich auf den Blättern breitmachen und saugen den Pflanzensaft. Du kannst mit einem stärkeren Wasserstrahl oder einem Wasser-Seifen-Gemisch gegen sie vorgehen. Auch Schnecken statten dem Beifuß gerne mal einen Besuch ab. Hier kannst du Barrieren aus Eierschalen oder Kaffeesatz verwenden, um sie aufzuhalten. Auch Mehltau kann vorkommen. Hier kannst du Neemöl als natürliches Fungizid verwenden und auf eine bessere Luftzirkulation achten.
FAQ
Die kleinen Blüten des Beifußes sind gelblich-braun bis grün.
Der Gewürzbeifuß kann – wie sein Name schon andeutet – als Gewürz verwendet werden. Auch als Heilpflanze eignet er sich gut. Er kann getrocknet oder frisch verwendet werden.
Der Gewürzbeifuß bevorzugt nährstoffarme, gut wasserdurchlässige, lockere Böden. Gut geeignet wäre zum Beispiel ein Substrat aus Komposterde und Sand oder Kies, das du anmischen kannst.
Der Gewürzbeifuß benötig nur wenig Wasser. Nur in längeren Trockenperioden sollte mehr gegossen werden. Achte außerdem darauf, dass sich keine Staunässe bildet und das Wasser gut abfließen kann.
Die beste und schonendste Methode ist es, den geschnittenen Beifuß kopfüber im Dunkeln bei ausreichend Luftzirkulation aufzuhängen und trocknen zu lassen.
Du kannst den Gewürzbeifuß von März bis Juni ins Freiland säen. Mit einer Vorsicht im Zimmer kannst du bereits im Februar starten. Eine Aussaat im Herbst für das nächste Jahr ist von Oktober bis Dezember möglich.
Gewürzbeifuß blüht in der Regel zwischen Juli und August.
In der Regel dauert die Keimung beim Gewürzbeifuß ca. 2 Wochen bei Temperaturen zwischen 18 und 24 Grad.
Herkunft und Namensgebung
Der Name Beifuß kommt vermutlich von Bei Fuß, was so viel wie bei sich haben/tragen bedeutet. Im Mittelalter wurde der Gewürzbeifuß nämlich oft als Medizin und Schutz vor Krankheiten bei sich getragen. Der botanische Name Artemisia kommt vermutlich von der griechischen Göttin der Jagd, Wildnis und Natur Artemis. Die genaue Herkunft des Krauts ist nicht klar, es wird aber ein Ursprung in Eurasien und eine anschließende Verbreitung durch den Menschen in die ganze Welt vermutet.
Aussehen
Der Gewürzbeifuß kann eine beachtliche Größe von 50 bis 200 cm erreichen. Die Blätter sind länglich, gezähnt und an der Oberfläche dunkelgrün, während die Unterseite eine silbrig-weiße Behaarung aufweist, was den Blättern einen grauen Schimmer verleiht. Die Blätter sind relativ groß und haben eine federartige Struktur, die ihnen ein leicht gewelltes Aussehen verleiht. Die Blüten des Beifußes erscheinen in späten Sommermonaten, typischerweise von Juli bis August. Sie bilden sich in langen, schmalen Rispen an den oberen Enden der Pflanze. Die einzelnen Blüten sind klein, gelblich-braun bis grünlich und in dichten Gruppen angeordnet. Diese Blüten sind unauffällig, aber sie verbreiten einen typischen, etwas bitteren Duft, der Insekten anzieht. Obwohl sie relativ unscheinbar sind, bieten die kleinen Blüten eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber, die die Pflanze in dieser Zeit besonders schätzen.