Bohnenkraut – Beliebtes Küchenkraut mit Gurkengeschmack
Satureja hortensis, Bohnenkraut, Pfefferkraut, Sommerbohnenkraut, Gartenbohnenkraut
Hey! Mein Name ist Bohnenkraut. Ich bin bekannt für meine essbaren Blätter. Mein Geschmack ist mild und etwas gurkenähnlich. Riech mal an meinem Saatpapier und du wirst schnell feststellen, dass das stimmt. Als leckeres Kraut darf ich gern mal auf dem Teller landen und deine Salate, Suppen, Eintöpfe, Soßen und andere herzhafte Gerichte verfeinern. Als aromatisches Kraut habe ich nicht nur kulinarische Verwendungsmöglichkeiten, sondern komme auch in der Medizin zur Anwendung.
Bohnenkraut erinnert im Geruch und Geschmack ein wenig an Gurken
Anzucht, Pflege und Ernte
Mit der Anzucht deines Saatpapier des Bohnenkrauts kannst du bereits zwischen März und August beginnen. Im Zimmer kann die Aussaat ganzjährig erfolgen. Dazu zerkleinerst du das Saatpapier vorsichtig und legst es auf eine wasserabweisende Unterlage, wie zum Beispiel einen Teller. Am besten keimt das Bohnenkraut, wenn du es an einem hellen Fensterplatz großziehst und mit einer verstellbaren Sprühflasche bis zur Keimung dauerhaft feucht hältst. Bohnenkraut gehört zu den sogenannten Lichtkeimern. Daher solltest du das Saatpapier bis zur Keimung nicht mit Erde bedecken.
1. Saatpapier zum Wachsen bringen
Das Saatpapier solltest du zu Beginn gut angießen oder mit einer Sprühflasche ordentlich besprühen. Ab diesem Zeitpunkt ist es ganz wichtig, das Papier dauerhaft feuchtzuhalten, da der Keimungsprozess sonst unterbrochen werden könnte. Nach spätestens 4 Wochen schauen die ersten Sprösslinge aus dem Papier, meist geht es aber schon nach wenigen Tagen los. Nachdem sich die Keimlinge vom Bohnenkraut aus dem Papier gewagt haben, kannst du sie vorsichtig in Erde einbetten.
2. Die Keimlinge pikieren – ja oder nein?
Damit dein Bohnenkraut besonders gut wächst, empfehlen wir dir, es zu vereinzeln. So kann sich eine kräftige, gesunde Pflanze entwickeln. Beim Pikieren ist es wirklich wichtig, sehr vorsichtig vorzugehen, um die zarten Wurzeln nicht zu beschädigen. Du kannst zum Beispiel einen Pikierstab dafür verwenden. Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren ist dann gekommen, wenn sich neben den Keimblättern die ersten zwei bis drei richtigen Blätter gebildet haben.
3. Das Bohnenkraut pflegen
Damit dein Bohnenkraut sich so richtig wohlfühlt und gut gedeiht, solltest du es an einem Ort pflanzen, der viel Sonne abbekommt und einen gut durchlässigen Boden hat. Gieße regelmäßig, aber nicht zu viel Wasser. Schneide die Pflanze immer mal wieder zurück, um neues Wachstum zu fördern. Abgestorbene Stämme kannst du getrost entfernen. Das hilft der Pflanze, um sich auf’s Wesentliche zu konzentrieren. die Pflanze während der Wachstumsperiode alle zwei Wochen mit einem ausgewogenen Dünger. Im Großen und Ganzen zählt Bohnenkraut aber sicherlich eher zu den anspruchsloseren Zeitgenossen im Beet.
4. Bohnenkraut ernten
Erntezeit! Zwischen dem Frühjahr und Herbst kannst du die Blätter deines Bohnenkrauts laufend ernten. Am besten schmeckt es aber noch vor der Blüte. Danach verliert es ein wenig an Aroma, schmeckt uns aber nichtsdestotrotz noch sehr gut. Um dein Bohnenkraut zu ernten, schneidest du am besten einige Stängel in Bodennähe ab. Zum Trocknen kannst du das Bohnenkraut kopfüber aufhängen. Frisch schmeckt es aber ganz besonders gut! Also lass dir das Geschmackserlebnis auf keinen Fall entgehen. Du kannst dein Bohnenkraut für eine Vielzahl an Gerichten verwenden. Von Suppen und Eintöpfen über Salate und Soßen. Der leicht pfeffrige, gurkenähnliche Geschmack kann vielen Rezepten Tiefe und Komplexität verleihen. Häufig wird Bohnenkraut auch als Gewürz für Gemüse, Eier und Kartoffeln verwendet. Wer mag, kann es auch zu Fleisch und Fisch geben. Ein paar Inspirationen für wunderbare Rezepte müssen wir dir an dieser Stelle aber auch auf den Weg geben: Bohnenkraut zu Kartoffelgratin, Bohnenkraut mit Feta-Quiche, Grillgemüse mit Bohnenkraut, Nudelsalat mit Bohnenkraut-Pesto oder ein schöner Linseneintopf mit Bohnenkraut. Und natürlich nicht zu vergessen: Bohnenkraut und Bohnensuppe gehören ja auch irgendwie untrennbar zusammen. Na, hast du schon Lust? Übrigens: Die Blüten vom Bohnenkraut kannst du auch essen..
Herkunft und Namensgebung
Bohnenkraut ist im Mittelmeerraum beheimatet. Heute findet man es in allen Mittelmeerländern, ganz Mitteleuropa und Westasien bis nach Indien. Man vermutet, dass es aus dem Nahen Osten stammt und bereits seit der Antike Verwendung findet. Im 9. Jahrhundert haben es Benediktinermönche auf ihren Wanderungen über die Alpen nach Mitteleuropa mitgebracht. Heute sind mehr als 30 Sorten vom Bohnenkraut bekannt. Am weitesten verbreitet ist das Sommerbohnenkraut (Satureja hortensis) und das Winter- oder Bergbohnenkraut (Satureja montana). Das Bohnenkraut ist auch bekannt unter den Namen Sommerbohnenkraut, Gartenbohnenkraut, Pfefferkraut, Weinkraut oder Josefle. Der botanische Name „Satureja“ leitet sich möglicherweise von Satyr, einem wollüstigen Mensch-Ziege-Wesen der griechischen Mythologie ab, da der Pflanze damals eine stark aphrodisierende Wirkung nachgesagt wurde.
Schädlinge und Krankheiten
Das Bohnenkraut (Satureja hortensis) ist im Allgemeinen nicht anfällig für Schädlingsbefall, kann aber von Blattläusen und Weißen Fliegen befallen werden. Außerdem kann die Pflanze kann auch von Pilzkrankheiten wie Mehltau und Wurzelfäule befallen werden.
Standort, Boden und Nachbarn
Das Bohnenkraut wächst am besten in voller Sonne und gut durchlässigem Boden. Mit leichtem Schatten kommt das Kraut auch gut klar. Für Vollprofis: der Boden dürfte im Idealfall einen pH-Wert von 6,0 – 7,5 haben. Ansonsten ist es wichtig, dass der Boden relativ nährstoffreich ist. Du kannst durch Dünger immer mal wieder nachhelfen. Da das Bohnenkraut mit Staunässe nicht so gut zurecht kommt, solltest du darauf achten, dass der Boden gut durchlässig ist. Du kannst das im Kübel zum Beispiel erreichen, indem du Sand oder Kies hinzufügst.
Gute Begleiter für das Bohnenkraut sind im Beet zum Beispiel Rüben, Zwiebeln, Möhren, Gurken und Tomaten. Andere Kräuter wie zum Beispiel Thymian, Oregano und Salbei eignen sich auch gut. Ansonsten kannst du mit Salat und Paprika als Nachbarn auch nicht viel falsch machen. Du solltest vermeiden, dein Bohnenkraut in die Nähe von Bohnen oder Fenchel zu pflanzen. Auch nicht allseits beliebt beim Bohnenkraut ist die Nachbarschaft von Kohl, Knoblauch und Zwiebeln. Bei den Kräutern würden wir lieber keinen Koriander und Basilikum in die Nähe setzen.
Aussehen und Blüte
Bohnenkraut ist eine krautige Pflanze, die etwa 20 bis 60 Zentimeter hoch wird. Ihre Blätter sind oval und grau-grün. Die Blüten entwickeln sich etwa zwischen Juni und Oktober und sind farblich irgendwo zwischen weiß und rosa/lila verortet. Die Pflanze wächst sehr buschig und auch die Blüten entstehen im Sommer und Herbst in regelrechten Büscheln. Spätestens dann sollte in deinem Beet auch ein irres Gesumme zu vernehmen sein!