Auf los geht’s los! Der Schnittsellerie steht in den Startlöchern.
Schnittsellerie – Aromatisches Würzkraut mit intensivem Geschmack
Apium graveolens, Schnittsellerie, Sellerie
Hey! Ich bin der Schnittsellerie. Eine Kräuterpflanze mit herrlich würzigem Geschmack. Mhm! Früher war ich noch in jedem Bauerngarten zu finden. Dann bin ich ziemlich in Vergessenheit geraten. Heute aber bin ich wieder voll im Kommen und erlebe als Gourmetkraut meine Renaissance. Geschmacklich passe ich zu vielen, herzhaften Speisen wie z.B. zu Eintöpfen, Suppen oder geschmortem Gemüse. Dem Staudensellerie bin ich vom Geschmack her sehr ähnlich. Und noch etwas: meine Blütenstände sehen auch als Trockenblume unheimlich schön aus.
Der Schnittsellerie ist eine besonders leckere, aromatische Kräuterpflanze
Anzucht, Pflege und Ernte
Mit der Anzucht deines Saatpapier vom Schnittsellerie kannst du bereits ab Ende Februar beginnen. Bis in den Juli hinein, kannst du dein Papier nun gut anziehen. Im Zimmer kann die Aussaat ganzjährig erfolgen. Dazu zerkleinerst du das Saatpapier vorsichtig und legst es auf eine wasserabweisende Unterlage, wie zum Beispiel einen Teller. Am besten keimt der Schnittsellerie, wenn du ihn an einem hellen Fensterplatz großziehst und mit einer verstellbaren Sprühflasche bis zur Keimung dauerhaft feucht hältst. Sellerie ist ein Lichtkeimer. Daher solltest du das Saatpapier bis zur Keimung nicht mit Erde bedecken. Schau doch nochmal hier vorbei, wenn du auf der Suche nach ganz allgemeinen Tipps für die Anzucht unseres Saatpapiers bist.
Immer der Sonne entgegen. Der Schnittsellerie liebt sonnige Standorte sehr.
1. Saatpapier gut feucht halten
Das Saatpapier solltest du zu Beginn gut angießen oder mit einer Sprühflasche ordentlich besprühen. Ab diesem Zeitpunkt ist es ganz wichtig, das Papier dauerhaft feuchtzuhalten, da der Keimungsprozess sonst unterbrochen werden könnte. Nach 5 bis 20 Tagen schauen die ersten Sprösslinge aus dem Papier. Nachdem sich die Keimlinge vom Schnittsellerie aus dem Papier gewagt haben, kannst du sie vorsichtig in Erde einbetten.
2. Die Keimlinge pikieren – ja oder nein?
Damit du später kräftige Pflanzen erhältst, die genug Platz für ihre Entwicklung haben, macht es Sinn, wenn du die Setzlinge vom Schnittsellerie pikierst. Um die Pflänzchen zu vereinzeln, solltest du sehr behutsam vorgehen. Du kannst zum Beispiel einen Pikierstab dafür verwenden. Der richtige Zeitpunkt zum Pikieren ist dann gekommen, wenn sich neben den Keimblättern die ersten zwei bis drei richtigen Blätter gebildet haben.
3. Deine Pflanze pflegen
Das Wichtigste zuerst: regelmäßig gießen ist beim Schnittsellerie unbedingt notwendig. Da Sellerie zu den starken Zehrern zählt, macht es Sinn, wenn du deine Pflanze immer mal wieder düngst. Du kannst zum Beispiel sogar schon vor der Pflanzung nach Draußen die Erde mit reichlich Kompost vermengen und diesen in den Boden einarbeiten. Nach den ersten paar Wochen kann ein mineralischer Dünger als sogenannte Kopfdüngung gegeben werden. Ansonsten ist der Schnittsellerie aber auch eine genügsame, anspruchslose Pflanze. Gießen & Düngen und schon bist du auf dem richtigen Weg!
4. Schnittsellerie ernten – Aus dem Garten auf den Teller!
Nun hast du deine Pflanze großgezogen und kannst ihren schönen Wuchs bestaunen. Aber damit nicht genug. Denn der Schnittsellerie gehört definitiv auf den Teller! Geerntet wird zwischen März und November – je nach Aussaatzeitpunkt. Die leckeren, herrlich aromatischen Blätter vom Schnittsellerie kannst du frisch ernten und direkt verarbeiten oder aber trocknen und aufbewahren. Zur Ernte kannst du die Blätter bodennah abschneiden. Da ständig neue Blätter nachtreiben, kannst du recht regelmäßig ernten. Wenn der Winter mild ist, bleibt die Pflanze sogar grün. Du kannst deinen Schnittsellerie für den Frischverzehr nutzen oder natürlich zum Kochen. Insbesondere zu herzhaften Gerichten passt er hervorragend. In Sauce, Dips, Suppen und Eintöpfen wollen wir ihn jedenfalls nicht mehr missen. Sellerie-Paste oder Bratkartoffeln mit Schnittsellerie können wir auch ganz besonders empfehlen. Die Blütendolden vom Schnittsellerie sind übrigens auch essbar und perfekt für wahre Feinschmecker. Die intensive Note erinnert leicht an Zwiebeln. Sehr lecker ist es also, wenn du die Blüten über Salat oder Grillgemüse streust.
Lecker aromatisches Grün mit hübschen Blüten!
Herkunft & Namensgebung
Der Schnittsellerie ähnelt der Wildform vom Sellerie. Diese war früher im Mittelmeerraum verbreitet. Auf ein einziges Gebiet kann man die Herkunft aber nicht beschränken. So zählen Europa, Nordafrika, West- und Zentralasien, sowie der Jemen, die Kanarischen Inseln und der Kaukasus als Ursprung vom Schnittsellerie. Der Schnittsellerie ist eine alte Kulturpflanze, die bereits seit dem 9. Jahrhundert bekannt ist. Der Schnittsellerie zählt zum Echten Sellerie. Von diesem gibt es wiederum drei Formen: Knollensellerie, Stangensellerie und Schnittsellerie. Wie man es vermuten mag: Der Knollensellerie bildet eine aromatische Knolle aus, die man essen kann. Beim Stangensellerie werden die Stiele als Snackgemüse verwendet. Beim Schnittsellerie handelt es sich – vergleichbar mit der Petersilie – um ein Gewürzkraut mit dünnen Stielen und weichen Blättern. Von den drei Formen ist der Schnittsellerie übrigens die anspruchsloseste und am schnellsten wachsende Sorte!
Schädlinge und Krankheiten
Die häufigsten Schädlinge vom Schnittsellerie sind Blattläuse und Möhrenfliegen. Es kann auch vorkommen, dass die Blätter von einer Blattfleckenkrankheit befallen werden. Da der Schnittsellerie einen sehr intensiven Geruch verströmt, wird er aber von vielen Schädlingen gemieden. Super!
Standort, Boden und Nachbarn
Schnittsellerie bevorzugt sonnige Lagen mit humosem, lockerem und gleichzeitig sehr nährstoffreichem Boden. Ein halbschattiger Platz ist aber auch okay. Im Zimmer kann der Schnittsellerie ebenfalls angebaut werden. Hier braucht er ein besonders sonniges Plätzchen. Damit der Schnittsellerie sich gut entwickeln kann, ist eine unkrautfreie Zone perfekt. Da Schnittsellerie robust und winterhart ist, solltest du dir den Standort am besten schon vorher gut überlegen. Im Kübel und in Balkonkästen fühlt sich Schnittsellerie aber auch wohl.
Als beliebte Pflanzpartner kannst du Blutampfer oder Bach-Minze für den Schnittsellerie wählen. Da der Schnittsellerie sich und seiner Umgebung so einige Schädlinge vom Leib hält, kann er gut neben Salat, Tomaten, Stangenbohnen, Gurken, Kohl und Porree gepflanzt werden. Ein paar schlechte Nachbarn für den Schnittsellerie kennen wir aber auch und möchten sie dir nicht vorenthalten: Knollenfenchel, Möhren, Petersilie, Schwarzwurzeln, Liebstöckel und Pastinaken.
Aussehen
Schnittsellerie ist eine zweijährige Pflanze, die schnell schöne, dunkelgrüne Blätter ausbildet. Die Wuchshöhe vom Schnittsellerie kann etwa zwischen 20 bis 30 Zentimetern liegen. Die gefiederten Blätter erinnern ein wenig an glatte Petersilie. Die Wurzelknolle ist beim Schnittsellerie kaum bis gar nicht ausgebildet. Da der Schnittsellerie zu den Doldenblütlern gehört, entsteht mit der Blüte eine wahre Pflanzenpracht. Die gelb-weißen Blüten sehen nicht nur frisch wunderschön aus. Wir haben sie getrocknet und noch immer schmücken sie bei uns eine Vase und konservieren den Sommer!