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Ysop – Würzkraut & Insketenmagnet

Hyssopus officinalis, Bienenkraut

Hey! Ich bin der Ysop. Vielleicht hast du auch schon mal unter meinem Spitznamen „Bienenkraut“ von mir gehört. Ich bin ein mehrjähriger Halbstrauch mit schönen, tiefblauen Blüten. Ohne mich selbst zu sehr loben zu wollen – Eigenlob stinkt ja bekanntlich – muss ich sagen, dass ich nicht nur im Garten optisch ein richtiger Hingucker bin, sondern meine Stärke auch als Gewürzkraut in der Küche entfalten kann. Durch meinen intensiven Duft und meine ätherischen Öle halte ich mir übrigens auf ganz natürliche Art und Weise Schädlinge vom Leib. Deswegen kannst du mich als natürlichen Schutz wunderbar neben weniger schädlingsresistente Pflanzen setzen.

Der Ysop besticht mit seinen tiefblauen Blüten und seinen unzähligen Verwendungsmöglichkeiten

Anzucht, Pflege und Ernte

Mit der Anzucht des Saatpapiers vom Ysop kannst du idealerweise zwischen Februar und März beginnen. Dazu zerkleinerst du vorsichtig das Saatpapier und legst es auf eine wasserabweisende Unterlage, wie zum Beispiel einen Teller. Am schnellsten keimt der Ysop wenn du ihn an einem hellen Fensterplatz bei ca. 20 °C großziehst und mit Hilfe einer verstellbaren Sprühflasche bis zur Keimung dauerhaft feucht hältst. Da der Ysop ein Lichtkeimer ist, solltest du das Saatpapier bis zur Keimung nicht mit Erde bedecken. Schau doch nochmal hier vorbei, wenn du auf der Suche nach ganz allgemeinen Tipps für die Anzucht unseres Saatpapiers bist.

Keimlinge im Ysop-Saatpapier

Aus dem Saatpapier-Kalender “Gärtner deines Lebens” 2022 sprießen schon nach kurzer Zeit viele kleine Ysop-Pflänzchen.

Keimling vom Ysop schaut aus Saatpapier

Auch die Ysop-Samen im Kalender “Ein Jahr voll grüner Wunder” 2022 haben nur darauf gewartet, zum Leben erweckt zu werden!

1. Saatpapier gut feucht halten

Das Saatpapier solltest du zu Beginn gut angießen oder mit einer Sprühflasche ordentlich besprühen. Ab diesem Zeitpunkt ist es ganz wichtig, das Papier dauerhaft feuchtzuhalten, da der Keimungsprozess sonst unterbrochen werden könnte. Nach spätestens 2-3 Wochen schauen die ersten Sprösslinge aus dem Papier. Erst 1-2 Wochen nach dem sich der Ysop aus dem Saatpapier gewagt hat, solltest du ihn vorsichtig in Erde einbetten.

2. Die Keimlinge pikieren – ja oder nein?

Einzelne Ysop-Sträucher sollten später mit einem Pflanzabstand von 20-30 cm angepflanzt werden. Daher macht es Sinn, den Ysop bereits einige Wochen nach der Keimung zu vereinzeln. Mit dem Pikieren solltest du so lang warten, bis sich neben den Keimblättern die ersten richtigen Laubblätter der Pflanze ausgebildet haben. Solange es dem Ysop draußen noch zu kalt ist (etwa bis nach den Eisheiligen warten), kannst du ihn erstmal in eine Anzuchtschale mit einzelnen Feldern oder in einzelne Anzuchttöpfe pflanzen.

3. Deine Pflanze pflegen

Welche Anforderungen stellt der Ysop? Eigentlich nicht so viele. Man könnte den Halbstrauch als recht genügsame und anspruchslose Pflanze beschreiben. Natürlich solltest du ihn regelmäßig gießen und eine kleine Portion Dünger hin und wieder schadet auch nicht. Ansonsten kannst du bei dem Ysop aber nicht wahnsinnig viel falsch machen. Er gedeiht nämlich auch trotz etwas widriger Bedingungen sehr gut.

4. Triebe, Blätter und Blüten ernten

Zwischen Juni und August startet die Ernte-Saison vom Ysop! Die jungen Triebe, Blätter und Blüten können allesamt geerntet werden. Falls du den Ysop nicht frisch weiterverwenden möchtest (frisch schmeckt er unserer Meinung nach aber am besten!), kannst du ihn Einfrieren oder Einlegen. Als Küchenkraut ist er mit seinem Aroma vielseitig in verschiedenen Speisen denkbar. Im Geschmack erinnert das würzige, leicht bittere Kraut, an eine Mischung aus Oregano, Rosmarin und Salbei. Durch seine starke Note empfehlen wir, ihn eher sparsam zu verwenden. Wichtig ist auf alle Fälle, dass du den Ysop nicht mitkochst, da der gute Geschmack beim Erhitzen leider verloren geht. Am besten gibst du ihn also erst nach dem Kochen zum Essen und lässt das Gericht dann noch eine Weile durchziehen. Sehr lecker ist er zum Beispiel in Salaten, Soßen oder Suppen. Im Kräuterquark harmoniert er mit anderen Kräutern sehr gut und entfaltet in der Kombination einen hervorragenden Geschmack. Ansonsten passt er auch gut in Pilz- oder Kartoffelgerichte. Mit Knoblauch und Frühlingszwiebeln harmoniert der Ysop auch sehr gut. Da seine Blüten ebenfalls essbar sind, eignet er sich perfekt für eine hübsche Tellerdekoration.

5. Heilwirkung

Dem Ysop wird auch eine Heilwirkung zugeschrieben. Als Duft- und Heilkraut soll er angeblich krampflösend, appetitanregend, schleimlösend, schweißhemmend und verdauungsfördernd wirken. Er besitzt antibakterielle Eigenschaften und wird daher in der Heilkunde oft in Form von Tees, Salben oder direkt als Gewürz in Speisen verwendet.

Bienenkraut vom Keimling bis zur Blüte

Ysop Keimlinge im Saatpapier

Aus den kleinen Sprösslingen…

Ysop Jungpflanze

…wachsen gesunde Jungpflanzen!

Ysop Knospe

Dann kommen die ersten Knospen…

Ysop Blüte

…und die tiefblauen, schönen Blüten!

Schädlinge & Krankheiten

Gegenüber Krankheiten ist der Ysop ziemlich resistent. Und auch Schädlinge wie z.B. Kohlweißlinge, Läuse und Raupen hält sich der Halbstrauch durch seinen intensiven Duft gut vom Leib.

Herkunft

Ursprünglich kommt der Ysop aus Süd- und Osteuropa. Mit der Zeit wurde er auch nach Westeuropa eingeschleppt. Im frühen Mittelalter wurde er sogar schon von den Germanen als Heil- und Würzkraut geschätzt. Im 12. Jahrhundert hat Hildegard von Bingen übrigens schon in den höchsten Tönen von dem Würzkraut gesprochen und den Halbstauch im klösterlichen Bauerngarten angebaut.

Standort, Boden und Nachbarn

Der Ysop ist ein wahrer Sonnenanbeter, denn er sonnt sich gern den ganzen Tag über. Er bevorzugt somit sonnige bis vollsonnige Standorte. Etwas windgeschützt sollte es aber auch schon sein, damit sich der Ysop gut entwickeln kann. Und wie steht es um den Boden? Hier mag der Ysop es gern nährstoffreich und kalkhaltig. Ab und zu verträgt er eine Portion Dünger. Gerade wenn der Strauch über mehrere Jahre am selben Standort wächst, tut ihm ein bisschen Fürsorge ganz gut.

Am besten passt der Ysop natürlich in die Nachbarschaft anderer Kräuter, z.B. in einem Kräuterbeet oder einer Kräuterspirale. Gerade neben Lavendel, Salbei oder Thymian passt er sehr gut. Auch neben Kohl, Roter Bete, Radieschen, Rettich und vielen weiteren Gemüsearten fühlt sich der Ysop wohl. Besonders schön harmoniert er farblich neben dem Roten Sonnenhut oder Hasenschwanzgras. Es gibt tatsächlich nur einen einzigen Nachbarn, mit dem er auf Kriegsfuß steht: Fenchel. Fenchel mag nämlich den Ysop ganz und gar nicht und keimt sehr schlecht neben dem Strauch. Also lieber die Finger vom Fenchel lassen, wenn du noch einen passenden Nachbarn für deinen Ysop suchst.

Namensgebung des Ysop

Der Name Ysop kommt aus dem Hebräischen und bedeutet übersetzt „Heiliges Kraut“. Passt ganz gut, oder? Vielleicht kennst du die Pflanze aber auch eher unter dem Spitznamen Bienenkraut. Der Spitzname rührt sicherlich daher, dass die Pflanze bei Insekten – vor allem Wildbienen – ziemlich beliebt ist.

Aussehen und Blüte

Der Ysop ist ein Halbstrauch, der bis zu 60 cm hoch wird. Er hat viele verzweigte Äste, die ihm sein buschiges Aussehen verleihen. Die kleinen Blätter sind quirlig angeordnet. Etwa ab Juni bis in den Oktober hinein verschönert er uns dann die Beete mit seinen tiefblauen Blüten. Nach und nach verholzen die Stiele vom Ysop und er wächst immer kräftiger.

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