Home / Anleitung / Sorten / Echte Kamille

Echte Kamille – Anzucht und Pflege der Königin unter den Heilpflanzen

Matricaria chamomilla, Kamille, Echte Kamille

Die Kamille ist ein zart blühendes Heil- und Wildkraut. Sie wurde bereits im alten Ägypten als Blume des Sonnengottes verehrt. Heute gilt sie als Königin unter den Heilpflanzen, da sie eine echte Alleskönnerin ist. Weniger bekannt als ihre heilsame Wirkung ist übrigens, dass sowohl ihre aromatischen Blüten als auch ihr Kraut essbar ist. Die Kamille macht sich gut als dekorative Beigabe im Salat oder als echter Hingucker in Limonaden oder Desserts. Ihre Blätter können fein geschnitten auch gut zu herzhaften Speisen gegeben werden. Wir zeigen dir auf dieser Seite, wie dir die Anzucht und Pflege der beliebten Wildpflanze gelingt.

Weiß-gelbe Blüten mit herrlichem Duft und zartem Aussehen – das kann nur die Kamille sein!

Inhaltsverzeichnis

Matricaria chamomilla

Pflanzeneigenschaften

Blüte

Mai – September

Essbare Teile

Blüten, Blätter

Wuchshöhe

15 – 60 cm

Lebenszyklus

einjährig

Boden

mager, trocken

Erntezeit

Mai – September

Standort

sonnig

Pflanzabstand

15 cm

Wasserbedarf

mäßig

Familie

Korbblütler

Verwendung

Wild- und Heilpflanze

Freiland Aussaat

Mai – Oktober

Zimmer Aussaat

März – Mai

Keimdauer

1 – 3 Wochen

Keimtemperatur

15 – 20 °C

Keimart

Lichtkeimer

Anzucht

Die Kamille ist eine einjährige Wild- und Heilpflanze, die von Mai bis Oktober im Freiland ausgesät werden kann. Durch eine Aussaat im Spätsommer oder Herbst beginnen deine Pflanzen im Frühjahr bereits schnell mit dem Wachstum. Wir säen die Kamille deswegen oft erst später im Jahr aus. Sie erreicht dann noch eine gute Größe und ist unserer Erfahrung nach robust genug, um den Winter zu überstehen. Normalerweise handelt es sich bei der Kamille allerdings um eine einjährige Pflanze, die nicht überwintert. Um über den Winter zu kommen, benötigt sie also Schutz vor Frost und lässt sich maximal als bedingt winterhart einstufen.

Mit der Anzucht im Zimmer kannst du schon ab März beginnen. Sobald die kleinen Keimlinge ein Stück gewachsen sind und dadurch eine gewisse Größe und Robustheit haben, kannst du deine Anzucht – je nach Witterung – auch draußen fortsetzen.

Schon nach kurzer Zeit schaut die Kamille aus unserem einpflanzbarem Tischkalender “Glück schlägt Wurzeln” .

Keimung

Die Kamille keimt innerhalb von 1 bis 3 Wochen bei einer idealen Keimtemperatur von 15 bis 20 °C. Für die Anzucht empfehlen wir generell eher die Vorzucht im Zimmer, damit du optimale Bedingungen sicherstellen kannst und deine Anzucht immer im Blick behältst.

Egal ob bei der Verwendung von losem Saatgut oder von unserem handgeschöpften Saatpapier: Es ist sehr wichtig, die Samen bis zur Keimung immer feucht zu halten und sie nicht austrocknen zu lassen, da der Keimungsprozess sonst gestoppt werden kann. Zu Beginn solltest du Anzuchterde verwenden. Diese ist nährstoffarm und hilft jungen Pflanzen dabei, auf der Suche nach Nährstoffen, starke Wurzeln auszubilden. Unserer Erfahrung nach gewährleistet sie einen optimalen Wachstumsstart, da Anzuchterde locker, luftig und feucht ist.

Saatpapier zum Wachsen bringen

Während loses Saatgut direkt verteilt auf Erde ausgebracht, darin leicht angedrückt und mit etwas Erde bestreut wird, startet die Anzucht aus Saatpapier ein klein wenig anders: Zunächst wird das Saatpapier in kleinen Stückchen über Nacht in einem Glas mit Wasser eingeweicht. Danach werden Wasser und die aufgeweichten Papierstückchen miteinander zu einem breiartigen Gemisch verrührt und gut verteilt auf Erde gegossen. Nun muss die Anzucht hauchdünn mit wenig Erde bestreut und dauerhaft feucht gehalten werden. Erde und Samen dürfen auf keinen Fall (!) austrocknen. Wenn die Pflanzen bei der Keimung austrocknen, gehen sie ein bzw. gar nicht erst auf. Vermeide gleichzeitig aber Staunässe. Bitte lies dir unsere allgemeine Anleitung für die Anzucht von Saatpapier durch, bevor du mit der Anzucht startest und befolge die einzelnen Schritte.

Zur Saatpapier-Anleitung

Keimlinge pikieren

Idealerweise steht die Kamille in einem Pflanzabstand von 15 cm zur nächsten Pflanze. Wenn du feststellst, dass deine Pflanzen zu eng wachsen, solltest du sie pikieren und mit größerem Abstand voneinander pflanzen, ansonsten kann es passieren, dass deine Keimlinge eingehen, da der Konkurrenzkampf um Nährstoffe im Topf zu groß ist. Du kannst hierfür einen Löffel oder Pikierstab nutzen, um die Keimlinge aus der Erde zu heben.

Gehe aber behutsam vor und greife die Pflanze am Wurzelballen, um ihren Stängel nicht zu beschädigen. Du kannst sie nun in einen neuen Topf mit Erde oder ins Beet setzen. Mit dem Pikierstab kannst du ein Loch für die Pflanze vorbereiten, sie hineinsetzen und andrücken. In der Regel kannst du nun eine nährstoffreichere Erde verwenden. Wenn du einen Topf oder ein Hochbeet nutzt, kannst du auch mit drei Schichten arbeiten (Oben: Pflanzerde, Mitte: Komposterde, Unten: Drainage-Material), um ein gesundes Pflanzwachstum zu erzielen.

Pflege

Die Kamille ist eine pflegeleichte Wild- und Heilpflanze, bei der du eigentlich wenig falsch machen kannst. Sie benötigt mäßig viel Wasser und wächst bevorzugt auf trockenen, sandigen Böden. Eine Zugabe von Dünger ist gelegentlich von Vorteil, um ein besseres Wachstum zu fördern.

Nach der Blütezeit können die Samen der Kamille geerntet und für eine Aussaat in den nächsten Jahren verwendet werden. Dafür einfach die trockenen Blütenköpfe im Spätsommer oder Herbst abschneiden und kopfüber an einem geschützten Ort weiter trocknen lassen. Nach ein paar Tagen können die Samen vorsichtig ausgeklopft werden. Für die Aufbewahrung solltest du einen luftdichten Behälter wählen und diesen an einen kühlen Ort stellen.

Wasserbedarf

Die Kamille hat einen mäßigen Wasserbedarf. In längeren Trockenperioden braucht sie aber ein bisschen mehr Zuwendung und sollte etwas häufiger gegossen werden. Achte aber darauf, dass sich keine Staunässe bildet, um Wurzelfäule zu vermeiden. Für eine bessere Drainage kannst du deiner Erde Sand oder Kies beimischen. Staunässe verträgt die Kamille nämlich nicht gut.

Düngen

Bei nährstoffreichen Böden ist eine Zugabe von Dünger bei der Kamille nicht erforderlich. Auf sandigem Boden kann eine gelegentliche Zugabe von Dünger der Heilpflanze zu einem kräftigeren Wachstum verhelfen. Du kannst die Erde oder den sandigen Boden mit etwas Kompost anreichern. Das ist aber nicht zwingend notwendig, da die Kamille wirklich eine sehr genügsame Pflanze ist, die nicht viel Dünger braucht und als ziemlich anspruchslos beschrieben werden kann.

Überwinterung

Grundsätzlich ist die Kamille eine einjährige Pflanze, die in der Regel nicht überwintert. Bei einer späten Aussaat Richtung Spätsommer/ Herbst, kann sie es aber über den Winter schaffen, wenn sie in einem frostfreien Zustand bleibt. Wir würden sie daher als bedingt winterhart bezeichnen. Damit die Überwinterung gelingt, ist es besonders wichtig, die richtigen Vorkehrungen zu treffen. Im Kübel ist es leichter, die Kamille zu überwintern, da man ihr einen geschützten Standort bieten kann. So steht sie am besten in der Nähe einer Hauswand, vor Wind und Nässe geschützt. Unserer Erfahrung nach eignet sich zusätzlich ein Pflanzenvlies, das um den Topf gewickelt wird, ganz gut.

Standort, Boden & Nachbarn

Die Kamille liebt sonnige, warme Standorte. Die Pflanze bevorzugt dabei trockene, tiefgründige, sandig-magere Böden. Was den Nährstoffgehalt im Boden angeht, ist die Kamille als anspruchslos einzustufen. Sie kann eigentlich auf allen gut durchlässigen Böden wachsen und gedeihen. Insbesondere lehmig-sandige und magere Böden sind ideal für das Heilkraut.

Die Echte Kamille kann sehr gut in der Nachbarschaft von Kapuzinerkresse, Kohl, Zwiebeln, Lauch, Sellerie und Kartoffeln wachsen. Währenddessen vertragen sich die Echte Kamille und Pfefferminze überhaupt nicht gut, da die Pfefferminze Inhaltsstoffe an den Boden und die Umgebung abgibt, die der Kamille nicht so recht passen.

Ernte & Verwendung

Das Kraut der Kamille kann durchweg geerntet und zu herzhaften Speise serviert werden. Die Blüte wiederum kann während der Blütezeit zwischen Mai und September (manchmal sogar bis in den Oktober hinein) laufend geerntet werden. Aus der Kamille lassen sich Kräuterlimos, Kamillentee, Smoothies oder Kräuterdips zaubern.

Da die Blüten essbar sind, eignen sie sich auch als hübsche Beigabe im Salat. Eine weitere, besonders schöne Idee für die Sommermonate ist es, Kamillenblüten in Eiswürfeln einzufrieren. So hält sich die zarte Blüte sogar auch bis in die kalten Monate hinein. Natürlich kann die Kamille auch als Schnittblume verwendet und in eine Vase gestellt werden. Hier sieht sie besonders schön in Kombination mit anderen Wildblumen wie der Kornblume aus.

Die Kamille gilt als entzündungshemmend und beruhigend. Deswegen wird sie häufig auch in Form von Tees oder Salben verwendet und kann bei verschiedenen Beschwerden wie Magen-Darm-Problemen oder Entzündungen zum Einsatz kommen. Unter den Heilkräutern ist die Kamille vermutlich das bekannteste Kraut.

Schädlinge und Krankheiten

Leider ist die Kamille relativ anfällig für Krankheiten und gegenüber Schädlingen, die ihre Gesundheit und Blüte beeinträchtigen. So fährt eine Vielzahl an Schädlingen auf die Kamille ab: Blattläuse, Kamillenglattkäfer, Kamillenstängelrüssler und auch Japankäfer.

Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann es passieren, dass die Pflanze Pilzkrankheiten wie Echten Mehltau bekommt. Einen Befall kann man daran erkennen, dass sich auf den Blättern kleine weiße Punkte bilden, die sich immer weiter ausbreiten. Nach und nach vergilben die Blätter und sterben schließlich ab.

Die Kamille ist wohl eine der bekanntesten Heilpflanzen und verzaubert uns noch dazu mit ihrer Schönheit.

FAQ

Im besten Fall können natürliche Feinde wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen den Befall auf natürlichem Wege reduzieren. Alternativ können z.B. Läuse aber auch mit einem Wasserstrahl oder händisch von der Pflanze entfernt werden.

Ja, Kamille ist essbar. Sowohl ihre Blätter als auch ihre Blüten sind für den Verzehr geeignet. Die essbaren Blüten sind eine tolle Deko für verschiedene Speisen. Aber auch das zarte Kamillengrün eignet sich gut für deftige Speisen wie Kräuterdips oder als Beigabe für einen gesunden Smoothie.

Die Kamille mag es tendenziell lieber trocken, sodass du Staunässe unbedingt vermeiden solltest. Natürlich solltest du gerade in den Sommermonaten darauf achten, dass die Pflanze dennoch genug Wasserzufuhr erhält.

Sobald die Kamille verblüht ist, können die Blütenköpfe geschnitten werden. Dann empfiehlt es sich, sie nochmal kopfüber zu trocknen und anschließend auszuklopfen, um möglichst viele Samen zu gewinnen. Die Samen solltest du dann unbedingt trocken in einem luftdicht verschlossenen Behälter lagern.

Die Echte Kamille hat fein gefiederte, kahle Blätter, während die falsche Kamille meist behaarte Blätter aufweist. Der Duft ist auch ein wichtiges Kriterium zur Unterscheidung: die Echte Kamille verbreitet einen charakteristisch-intensiven Duft. Die falsche Kamille hat diesen Duft nicht. Um sicherzugehen, empfiehlt es sich, die Blüte von oben nach unten durchzuschneiden. Ist das Innere des Blütenbodens hohl, so handelt es sich um die Echte Kamille. Ist das Innere der Blüte gefüllt und eher flach, so deutet das auf „falsche“ Kamille hin.

Die Kamille gedeiht besonders gut auf mageren, lockeren, sandigen Böden. Du kannst der Erde also zum Beispiel etwas Sand beimischen, um die idealen Wachstumsbedingungen für deine Pflanze zu schaffen.

Im Freiland kann die Aussaat am besten zwischen Mai und Oktober erfolgen. Bei einem milden Frühjahr kann die Kamille auch bereits im April ausgesät werden.

In der Regel dauert die Keimung der Kamille ca. 1 bis 3 Wochen bei Temperaturen zwischen 15 und 20 °C.

Herkunft & Namensgebung

Ursprünglich stammt die Kamille aus Süd- und Osteuropa und Vorderasien. Mittlerweile ist die Heilpflanze in ganz Europa verbreitet. Der Gattungsname Matricaria leitet sich vom Wort mater für Mutter ableiten. Denn früher wurde das Heilkraut häufig bei Erkrankungen im Wochenbett verwendet. Der Namensbestandteil chamomilla lässt sich aus dem Griechischen herleiten und bedeutet so viel wie „kriechender Apfel“. Vielleicht stammt diese Namensgebung daher, dass der Duft der zerriebenen Blüten ein klein wenig an den Geruch von Äpfeln erinnert.

Aussehen

Die Kamille kann je nach Standort zwischen 15 und 60 Zentimetern Wuchshöhe erreichen. Ihre weißen Blütenkörbchen mit dem gelben Inneren erinnern ein wenig an Gänseblümchen. Auf jedem Stiel finden sich unzählige Einzelblüten. Die Pflanze selbst wächst locker buschig mit dünnen Stängeln und kurzen, dünnen Wurzeln. Die Blätter des Heilkrauts sind gefiedert und kahl. Die Blütenblätter der Kamille sind linear angeordnet und sehen ein wenig wie lange Zungen aus.

Die Echte Kamille lässt sich leicht mit der giftigen Hundskamille oder anderen nicht essbaren Kamille-Arten verwechseln. Im Zweifel empfiehlt es sich, die Blüte von oben nach unten durchzuschneiden, um sicherzugehen. Ist das Innere des Blütenbodens hohl, so handelt es sich wohl um die Echte Kamille. Ist das Innere der Blüte gefüllt und eher flach, so deutet das auf „falsche“ Kamille hin.

Home / Anleitung / Sorten / Echte Kamille

Echte Kamille – Anzucht und Pflege der Königin unter den Heilpflanzen

Matricaria chamomilla, Kamille, Echte Kamille

Die Kamille ist ein zart blühendes Heil- und Wildkraut. Sie wurde bereits im alten Ägypten als Blume des Sonnengottes verehrt. Heute gilt sie als Königin unter den Heilpflanzen, da sie eine echte Alleskönnerin ist. Weniger bekannt als ihre heilsame Wirkung ist übrigens, dass sowohl ihre aromatischen Blüten als auch ihr Kraut essbar ist. Die Kamille macht sich gut als dekorative Beigabe im Salat oder als echter Hingucker in Limonaden oder Desserts. Ihre Blätter können fein geschnitten auch gut zu herzhaften Speisen gegeben werden. Wir zeigen dir auf dieser Seite, wie dir die Anzucht und Pflege der beliebten Wildpflanze gelingt.

Inhaltsverzeichnis

Matricaria chamomilla

Pflanzeneigenschaften

Blüte

Mai – September

Essbare Teile

Blüten, Blätter

Wuchshöhe

15 – 60 cm

Lebenszyklus

einjährig

Boden

mager, trocken

Erntezeit

Mai – September

Standort

sonnig

Pflanzabstand

15 cm

Wasserbedarf

mäßig

Familie

Korbblütler

Verwendung

Wild- und Heilpflanze

Freiland Aussaat

Mai – Oktober

Zimmer Aussaat

März – Mai

Keimdauer

1 – 3 Wochen

Keimtemperatur

15 – 20 °C

Keimart

Lichtkeimer

Anzucht

Schon nach kurzer Zeit schaut die Kamille aus unserem einpflanzbarem Tischkalender “Glück schlägt Wurzeln” .

Die Kamille ist eine einjährige Wild- und Heilpflanze, die von Mai bis Oktober im Freiland ausgesät werden kann. Durch eine Aussaat im Spätsommer oder Herbst beginnen deine Pflanzen im Frühjahr bereits schnell mit dem Wachstum. Wir säen die Kamille deswegen oft erst später im Jahr aus. Sie erreicht dann noch eine gute Größe und ist unserer Erfahrung nach robust genug, um den Winter zu überstehen. Normalerweise handelt es sich bei der Kamille allerdings um eine einjährige Pflanze, die nicht überwintert. Um über den Winter zu kommen, benötigt sie also Schutz vor Frost und lässt sich maximal als bedingt winterhart einstufen.

Mit der Anzucht im Zimmer kannst du schon ab März beginnen. Sobald die kleinen Keimlinge ein Stück gewachsen sind und dadurch eine gewisse Größe und Robustheit haben, kannst du deine Anzucht – je nach Witterung – auch draußen fortsetzen.

Keimung

Die Kamille keimt innerhalb von 1 bis 3 Wochen bei einer idealen Keimtemperatur von 15 bis 20 °C. Für die Anzucht empfehlen wir generell eher die Vorzucht im Zimmer, damit du optimale Bedingungen sicherstellen kannst und deine Anzucht immer im Blick behältst.

Egal ob bei der Verwendung von losem Saatgut oder von unserem handgeschöpften Saatpapier: Es ist sehr wichtig, die Samen bis zur Keimung immer feucht zu halten und sie nicht austrocknen zu lassen, da der Keimungsprozess sonst gestoppt werden kann. Zu Beginn solltest du Anzuchterde verwenden. Diese ist nährstoffarm und hilft jungen Pflanzen dabei, auf der Suche nach Nährstoffen, starke Wurzeln auszubilden. Unserer Erfahrung nach gewährleistet sie einen optimalen Wachstumsstart, da Anzuchterde locker, luftig und feucht ist.

Saatpapier zum Wachsen bringen

Während loses Saatgut direkt verteilt auf Erde ausgebracht, darin leicht angedrückt und mit etwas Erde bestreut wird, startet die Anzucht aus Saatpapier ein klein wenig anders: Zunächst wird das Saatpapier in kleinen Stückchen über Nacht in einem Glas mit Wasser eingeweicht. Danach werden Wasser und die aufgeweichten Papierstückchen miteinander zu einem breiartigen Gemisch verrührt und gut verteilt auf Erde gegossen. Nun muss die Anzucht hauchdünn mit wenig Erde bestreut und dauerhaft feucht gehalten werden. Erde und Samen dürfen auf keinen Fall (!) austrocknen. Wenn die Pflanzen bei der Keimung austrocknen, gehen sie ein bzw. gar nicht erst auf. Vermeide gleichzeitig aber Staunässe. Bitte lies dir unsere allgemeine Anleitung für die Anzucht von Saatpapier durch, bevor du mit der Anzucht startest und befolge die einzelnen Schritte.

Zur Saatpapier-Anleitung

Keimlinge pikieren

Idealerweise steht die Kamille in einem Pflanzabstand von 15 cm zur nächsten Pflanze. Wenn du feststellst, dass deine Pflanzen zu eng wachsen, solltest du sie pikieren und mit größerem Abstand voneinander pflanzen, ansonsten kann es passieren, dass deine Keimlinge eingehen, da der Konkurrenzkampf um Nährstoffe im Topf zu groß ist. Du kannst hierfür einen Löffel oder Pikierstab nutzen, um die Keimlinge aus der Erde zu heben.

Gehe aber behutsam vor und greife die Pflanze am Wurzelballen, um ihren Stängel nicht zu beschädigen. Du kannst sie nun in einen neuen Topf mit Erde oder ins Beet setzen. Mit dem Pikierstab kannst du ein Loch für die Pflanze vorbereiten, sie hineinsetzen und andrücken. In der Regel kannst du nun eine nährstoffreichere Erde verwenden. Wenn du einen Topf oder ein Hochbeet nutzt, kannst du auch mit drei Schichten arbeiten (Oben: Pflanzerde, Mitte: Komposterde, Unten: Drainage-Material), um ein gesundes Pflanzwachstum zu erzielen.

Pflege

Die Kamille ist eine pflegeleichte Wild- und Heilpflanze, bei der du eigentlich wenig falsch machen kannst. Sie benötigt mäßig viel Wasser und wächst bevorzugt auf trockenen, sandigen Böden. Eine Zugabe von Dünger ist gelegentlich von Vorteil, um ein besseres Wachstum zu fördern.

Nach der Blütezeit können die Samen der Kamille geerntet und für eine Aussaat in den nächsten Jahren verwendet werden. Dafür einfach die trockenen Blütenköpfe im Spätsommer oder Herbst abschneiden und kopfüber an einem geschützten Ort weiter trocknen lassen. Nach ein paar Tagen können die Samen vorsichtig ausgeklopft werden. Für die Aufbewahrung solltest du einen luftdichten Behälter wählen und diesen an einen kühlen Ort stellen.

Wasserbedarf

Die Kamille hat einen mäßigen Wasserbedarf. In längeren Trockenperioden braucht sie aber ein bisschen mehr Zuwendung und sollte etwas häufiger gegossen werden. Achte aber darauf, dass sich keine Staunässe bildet, um Wurzelfäule zu vermeiden. Für eine bessere Drainage kannst du deiner Erde Sand oder Kies beimischen. Staunässe verträgt die Kamille nämlich nicht gut.

Düngen

Bei nährstoffreichen Böden ist eine Zugabe von Dünger bei der Kamille nicht erforderlich. Auf sandigem Boden kann eine gelegentliche Zugabe von Dünger der Heilpflanze zu einem kräftigeren Wachstum verhelfen. Du kannst die Erde oder den sandigen Boden mit etwas Kompost anreichern. Das ist aber nicht zwingend notwendig, da die Kamille wirklich eine sehr genügsame Pflanze ist, die nicht viel Dünger braucht und als ziemlich anspruchslos beschrieben werden kann.

Überwinterung

Grundsätzlich ist die Kamille eine einjährige Pflanze, die in der Regel nicht überwintert. Bei einer späten Aussaat Richtung Spätsommer/ Herbst, kann sie es aber über den Winter schaffen, wenn sie in einem frostfreien Zustand bleibt. Wir würden sie daher als bedingt winterhart bezeichnen. Damit die Überwinterung gelingt, ist es besonders wichtig, die richtigen Vorkehrungen zu treffen. Im Kübel ist es leichter, die Kamille zu überwintern, da man ihr einen geschützten Standort bieten kann. So steht sie am besten in der Nähe einer Hauswand, vor Wind und Nässe geschützt. Unserer Erfahrung nach eignet sich zusätzlich ein Pflanzenvlies, das um den Topf gewickelt wird, ganz gut.

Standort, Boden & Nachbarn

Die Kamille liebt sonnige, warme Standorte. Die Pflanze bevorzugt dabei trockene, tiefgründige, sandig-magere Böden. Was den Nährstoffgehalt im Boden angeht, ist die Kamille als anspruchslos einzustufen. Sie kann eigentlich auf allen gut durchlässigen Böden wachsen und gedeihen. Insbesondere lehmig-sandige und magere Böden sind ideal für das Heilkraut.

Die Echte Kamille kann sehr gut in der Nachbarschaft von Kapuzinerkresse, Kohl, Zwiebeln, Lauch, Sellerie und Kartoffeln wachsen. Währenddessen vertragen sich die Echte Kamille und Pfefferminze überhaupt nicht gut, da die Pfefferminze Inhaltsstoffe an den Boden und die Umgebung abgibt, die der Kamille nicht so recht passen.

Ernte & Verwendung

Das Kraut der Kamille kann durchweg geerntet und zu herzhaften Speise serviert werden. Die Blüte wiederum kann während der Blütezeit zwischen Mai und September (manchmal sogar bis in den Oktober hinein) laufend geerntet werden. Aus der Kamille lassen sich Kräuterlimos, Kamillentee, Smoothies oder Kräuterdips zaubern.

Da die Blüten essbar sind, eignen sie sich auch als hübsche Beigabe im Salat. Eine weitere, besonders schöne Idee für die Sommermonate ist es, Kamillenblüten in Eiswürfeln einzufrieren. So hält sich die zarte Blüte sogar auch bis in die kalten Monate hinein. Natürlich kann die Kamille auch als Schnittblume verwendet und in eine Vase gestellt werden. Hier sieht sie besonders schön in Kombination mit anderen Wildblumen wie der Kornblume aus.

Die Kamille gilt als entzündungshemmend und beruhigend. Deswegen wird sie häufig auch in Form von Tees oder Salben verwendet und kann bei verschiedenen Beschwerden wie Magen-Darm-Problemen oder Entzündungen zum Einsatz kommen. Unter den Heilkräutern ist die Kamille vermutlich das bekannteste Kraut.

Schädlinge & Krankheiten

Leider ist die Kamille relativ anfällig für Krankheiten und gegenüber Schädlingen, die ihre Gesundheit und Blüte beeinträchtigen. So fährt eine Vielzahl an Schädlingen auf die Kamille ab: Blattläuse, Kamillenglattkäfer, Kamillenstängelrüssler und auch Japankäfer.

Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann es passieren, dass die Pflanze Pilzkrankheiten wie Echten Mehltau bekommt. Einen Befall kann man daran erkennen, dass sich auf den Blättern kleine weiße Punkte bilden, die sich immer weiter ausbreiten. Nach und nach vergilben die Blätter und sterben schließlich ab.

FAQ

Im besten Fall können natürliche Feinde wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen den Befall auf natürlichem Wege reduzieren. Alternativ können z.B. Läuse aber auch mit einem Wasserstrahl oder händisch von der Pflanze entfernt werden.

Ja, Kamille ist essbar. Sowohl ihre Blätter als auch ihre Blüten sind für den Verzehr geeignet. Die essbaren Blüten sind eine tolle Deko für verschiedene Speisen. Aber auch das zarte Kamillengrün eignet sich gut für deftige Speisen wie Kräuterdips oder als Beigabe für einen gesunden Smoothie.

Die Kamille gedeiht besonders gut auf mageren, lockeren, sandigen Böden. Du kannst der Erde also zum Beispiel etwas Sand beimischen, um die idealen Wachstumsbedingungen für deine Pflanze zu schaffen.

Die Kamille mag es tendenziell lieber trocken, sodass du Staunässe unbedingt vermeiden solltest. Natürlich solltest du gerade in den Sommermonaten darauf achten, dass die Pflanze dennoch genug Wasserzufuhr erhält.

Sobald die Kamille verblüht ist, können die Blütenköpfe geschnitten werden. Dann empfiehlt es sich, sie nochmal kopfüber zu trocknen und anschließend auszuklopfen, um möglichst viele Samen zu gewinnen. Die Samen solltest du dann unbedingt trocken in einem luftdicht verschlossenen Behälter lagern.

Im Freiland kann die Aussaat am besten zwischen Mai und Oktober erfolgen. Bei einem milden Frühjahr kann die Kamille auch bereits im April ausgesät werden.

Die Echte Kamille hat fein gefiederte, kahle Blätter, während die falsche Kamille meist behaarte Blätter aufweist. Der Duft ist auch ein wichtiges Kriterium zur Unterscheidung: die Echte Kamille verbreitet einen charakteristisch-intensiven Duft. Die falsche Kamille hat diesen Duft nicht. Um sicherzugehen, empfiehlt es sich, die Blüte von oben nach unten durchzuschneiden. Ist das Innere des Blütenbodens hohl, so handelt es sich um die Echte Kamille. Ist das Innere der Blüte gefüllt und eher flach, so deutet das auf „falsche“ Kamille hin.

In der Regel dauert die Keimung der Kamille ca. 1 bis 3 Wochen bei Temperaturen zwischen 15 und 20 °C.

Herkunft & Namensgebung

Ursprünglich stammt die Kamille aus Süd- und Osteuropa und Vorderasien. Mittlerweile ist die Heilpflanze in ganz Europa verbreitet. Der Gattungsname Matricaria leitet sich vom Wort mater für Mutter ableiten. Denn früher wurde das Heilkraut häufig bei Erkrankungen im Wochenbett verwendet. Der Namensbestandteil chamomilla lässt sich aus dem Griechischen herleiten und bedeutet so viel wie „kriechender Apfel“. Vielleicht stammt diese Namensgebung daher, dass der Duft der zerriebenen Blüten ein klein wenig an den Geruch von Äpfeln erinnert.

Aussehen

Die Kamille kann je nach Standort zwischen 15 und 60 Zentimetern Wuchshöhe erreichen. Ihre weißen Blütenkörbchen mit dem gelben Inneren erinnern ein wenig an Gänseblümchen. Auf jedem Stiel finden sich unzählige Einzelblüten. Die Pflanze selbst wächst locker buschig mit dünnen Stängeln und kurzen, dünnen Wurzeln. Die Blätter des Heilkrauts sind gefiedert und kahl. Die Blütenblätter der Kamille sind linear angeordnet und sehen ein wenig wie lange Zungen aus.

Die Echte Kamille lässt sich leicht mit der giftigen Hundskamille oder anderen nicht essbaren Kamille-Arten verwechseln. Im Zweifel empfiehlt es sich, die Blüte von oben nach unten durchzuschneiden, um sicherzugehen. Ist das Innere des Blütenbodens hohl, so handelt es sich wohl um die Echte Kamille. Ist das Innere der Blüte gefüllt und eher flach, so deutet das auf „falsche“ Kamille hin.

Home / Anleitung / Sorten / Echte Kamille

Echte Kamille – Anzucht und Pflege der Königin unter den Heilpflanzen

Matricaria chamomilla, Kamille, Echte Kamille

Die Kamille ist ein zart blühendes Heil- und Wildkraut. Sie wurde bereits im alten Ägypten als Blume des Sonnengottes verehrt. Heute gilt sie als Königin unter den Heilpflanzen, da sie eine echte Alleskönnerin ist. Weniger bekannt als ihre heilsame Wirkung ist übrigens, dass sowohl ihre aromatischen Blüten als auch ihr Kraut essbar ist. Die Kamille macht sich gut als dekorative Beigabe im Salat oder als echter Hingucker in Limonaden oder Desserts. Ihre Blätter können fein geschnitten auch gut zu herzhaften Speisen gegeben werden. Wir zeigen dir auf dieser Seite, wie dir die Anzucht und Pflege der beliebten Wildpflanze gelingt.

Die zahlreichen kleinen Blütenköpfe der Bertramsgarbe verleihen ihrem Aussehen das gewisse Etwas. Die Wildstaude blüht etwa von Juli bis Oktober.

Inhaltsverzeichnis

Matricaria chamomilla

Pflanzeneigenschaften

Blüte

Mai – September

Essbare Teile

Blüten, Blätter

Wuchshöhe

15 – 60 cm

Lebenszyklus

einjährig

Boden

mager, trocken

Erntezeit

Mai – September

Standort

sonnig

Pflanzabstand

15 cm

Wasserbedarf

mäßig

Familie

Korbblütler

Verwendung

Wild- und Heilpflanze

Freiland Aussaat

Mai – Oktober

Zimmer Aussaat

März – Mai

Keimdauer

1 – 3 Wochen

Keimtemperatur

15 – 20 °C

Keimart

Lichtkeimer

Anzucht

Die Kamille ist eine einjährige Wild- und Heilpflanze, die von Mai bis Oktober im Freiland ausgesät werden kann. Durch eine Aussaat im Spätsommer oder Herbst beginnen deine Pflanzen im Frühjahr bereits schnell mit dem Wachstum. Wir säen die Kamille deswegen oft erst später im Jahr aus. Sie erreicht dann noch eine gute Größe und ist unserer Erfahrung nach robust genug, um den Winter zu überstehen. Normalerweise handelt es sich bei der Kamille allerdings um eine einjährige Pflanze, die nicht überwintert. Um über den Winter zu kommen, benötigt sie also Schutz vor Frost und lässt sich maximal als bedingt winterhart einstufen.

Mit der Anzucht im Zimmer kannst du schon ab März beginnen. Sobald die kleinen Keimlinge ein Stück gewachsen sind und dadurch eine gewisse Größe und Robustheit haben, kannst du deine Anzucht – je nach Witterung – auch draußen fortsetzen.

Schon nach kurzer Zeit schaut die Kamille aus unserem einpflanzbarem Tischkalender “Glück schlägt Wurzeln” .

Keimung

Die Kamille keimt innerhalb von 1 bis 3 Wochen bei einer idealen Keimtemperatur von 15 bis 20 °C. Für die Anzucht empfehlen wir generell eher die Vorzucht im Zimmer, damit du optimale Bedingungen sicherstellen kannst und deine Anzucht immer im Blick behältst.

Egal ob bei der Verwendung von losem Saatgut oder von unserem handgeschöpften Saatpapier: Es ist sehr wichtig, die Samen bis zur Keimung immer feucht zu halten und sie nicht austrocknen zu lassen, da der Keimungsprozess sonst gestoppt werden kann. Zu Beginn solltest du Anzuchterde verwenden. Diese ist nährstoffarm und hilft jungen Pflanzen dabei, auf der Suche nach Nährstoffen, starke Wurzeln auszubilden. Unserer Erfahrung nach gewährleistet sie einen optimalen Wachstumsstart, da Anzuchterde locker, luftig und feucht ist.

Saatpapier zum Wachsen bringen

Während loses Saatgut direkt verteilt auf Erde ausgebracht, darin leicht angedrückt und mit etwas Erde bestreut wird, startet die Anzucht aus Saatpapier ein klein wenig anders: Zunächst wird das Saatpapier in kleinen Stückchen über Nacht in einem Glas mit Wasser eingeweicht. Danach werden Wasser und die aufgeweichten Papierstückchen miteinander zu einem breiartigen Gemisch verrührt und gut verteilt auf Erde gegossen. Nun muss die Anzucht hauchdünn mit wenig Erde bestreut und dauerhaft feucht gehalten werden. Erde und Samen dürfen auf keinen Fall (!) austrocknen. Wenn die Pflanzen bei der Keimung austrocknen, gehen sie ein bzw. gar nicht erst auf. Vermeide gleichzeitig aber Staunässe. Bitte lies dir unsere allgemeine Anleitung für die Anzucht von Saatpapier durch, bevor du mit der Anzucht startest und befolge die einzelnen Schritte.

Zur Saatpapier-Anleitung

Keimlinge pikieren

Idealerweise steht die Kamille in einem Pflanzabstand von 15 cm zur nächsten Pflanze. Wenn du feststellst, dass deine Pflanzen zu eng wachsen, solltest du sie pikieren und mit größerem Abstand voneinander pflanzen, ansonsten kann es passieren, dass deine Keimlinge eingehen, da der Konkurrenzkampf um Nährstoffe im Topf zu groß ist. Du kannst hierfür einen Löffel oder Pikierstab nutzen, um die Keimlinge aus der Erde zu heben.

Gehe aber behutsam vor und greife die Pflanze am Wurzelballen, um ihren Stängel nicht zu beschädigen. Du kannst sie nun in einen neuen Topf mit Erde oder ins Beet setzen. Mit dem Pikierstab kannst du ein Loch für die Pflanze vorbereiten, sie hineinsetzen und andrücken. In der Regel kannst du nun eine nährstoffreichere Erde verwenden. Wenn du einen Topf oder ein Hochbeet nutzt, kannst du auch mit drei Schichten arbeiten (Oben: Pflanzerde, Mitte: Komposterde, Unten: Drainage-Material), um ein gesundes Pflanzwachstum zu erzielen.

Pflege

Die Kamille ist eine pflegeleichte Wild- und Heilpflanze, bei der du eigentlich wenig falsch machen kannst. Sie benötigt mäßig viel Wasser und wächst bevorzugt auf trockenen, sandigen Böden. Eine Zugabe von Dünger ist gelegentlich von Vorteil, um ein besseres Wachstum zu fördern.

Nach der Blütezeit können die Samen der Kamille geerntet und für eine Aussaat in den nächsten Jahren verwendet werden. Dafür einfach die trockenen Blütenköpfe im Spätsommer oder Herbst abschneiden und kopfüber an einem geschützten Ort weiter trocknen lassen. Nach ein paar Tagen können die Samen vorsichtig ausgeklopft werden. Für die Aufbewahrung solltest du einen luftdichten Behälter wählen und diesen an einen kühlen Ort stellen.

Wasserbedarf

Die Kamille hat einen mäßigen Wasserbedarf. In längeren Trockenperioden braucht sie aber ein bisschen mehr Zuwendung und sollte etwas häufiger gegossen werden. Achte aber darauf, dass sich keine Staunässe bildet, um Wurzelfäule zu vermeiden. Für eine bessere Drainage kannst du deiner Erde Sand oder Kies beimischen. Staunässe verträgt die Kamille nämlich nicht gut.

Düngen

Bei nährstoffreichen Böden ist eine Zugabe von Dünger bei der Kamille nicht erforderlich. Auf sandigem Boden kann eine gelegentliche Zugabe von Dünger der Heilpflanze zu einem kräftigeren Wachstum verhelfen. Du kannst die Erde oder den sandigen Boden mit etwas Kompost anreichern. Das ist aber nicht zwingend notwendig, da die Kamille wirklich eine sehr genügsame Pflanze ist, die nicht viel Dünger braucht und als ziemlich anspruchslos beschrieben werden kann.

Überwinterung

Grundsätzlich ist die Kamille eine einjährige Pflanze, die in der Regel nicht überwintert. Bei einer späten Aussaat Richtung Spätsommer/ Herbst, kann sie es aber über den Winter schaffen, wenn sie in einem frostfreien Zustand bleibt. Wir würden sie daher als bedingt winterhart bezeichnen. Damit die Überwinterung gelingt, ist es besonders wichtig, die richtigen Vorkehrungen zu treffen. Im Kübel ist es leichter, die Kamille zu überwintern, da man ihr einen geschützten Standort bieten kann. So steht sie am besten in der Nähe einer Hauswand, vor Wind und Nässe geschützt. Unserer Erfahrung nach eignet sich zusätzlich ein Pflanzenvlies, das um den Topf gewickelt wird, ganz gut.

Standort, Boden & Nachbarn

Die Kamille liebt sonnige, warme Standorte. Die Pflanze bevorzugt dabei trockene, tiefgründige, sandig-magere Böden. Was den Nährstoffgehalt im Boden angeht, ist die Kamille als anspruchslos einzustufen. Sie kann eigentlich auf allen gut durchlässigen Böden wachsen und gedeihen. Insbesondere lehmig-sandige und magere Böden sind ideal für das Heilkraut.

Die Echte Kamille kann sehr gut in der Nachbarschaft von Kapuzinerkresse, Kohl, Zwiebeln, Lauch, Sellerie und Kartoffeln wachsen. Währenddessen vertragen sich die Echte Kamille und Pfefferminze überhaupt nicht gut, da die Pfefferminze Inhaltsstoffe an den Boden und die Umgebung abgibt, die der Kamille nicht so recht passen.

Ernte & Verwendung

Das Kraut der Kamille kann durchweg geerntet und zu herzhaften Speise serviert werden. Die Blüte wiederum kann während der Blütezeit zwischen Mai und September (manchmal sogar bis in den Oktober hinein) laufend geerntet werden. Aus der Kamille lassen sich Kräuterlimos, Kamillentee, Smoothies oder Kräuterdips zaubern.

Da die Blüten essbar sind, eignen sie sich auch als hübsche Beigabe im Salat. Eine weitere, besonders schöne Idee für die Sommermonate ist es, Kamillenblüten in Eiswürfeln einzufrieren. So hält sich die zarte Blüte sogar auch bis in die kalten Monate hinein. Natürlich kann die Kamille auch als Schnittblume verwendet und in eine Vase gestellt werden. Hier sieht sie besonders schön in Kombination mit anderen Wildblumen wie der Kornblume aus.

Die Kamille gilt als entzündungshemmend und beruhigend. Deswegen wird sie häufig auch in Form von Tees oder Salben verwendet und kann bei verschiedenen Beschwerden wie Magen-Darm-Problemen oder Entzündungen zum Einsatz kommen. Unter den Heilkräutern ist die Kamille vermutlich das bekannteste Kraut.

Schädlinge und Krankheiten

Leider ist die Kamille relativ anfällig für Krankheiten und gegenüber Schädlingen, die ihre Gesundheit und Blüte beeinträchtigen. So fährt eine Vielzahl an Schädlingen auf die Kamille ab: Blattläuse, Kamillenglattkäfer, Kamillenstängelrüssler und auch Japankäfer.

Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann es passieren, dass die Pflanze Pilzkrankheiten wie Echten Mehltau bekommt. Einen Befall kann man daran erkennen, dass sich auf den Blättern kleine weiße Punkte bilden, die sich immer weiter ausbreiten. Nach und nach vergilben die Blätter und sterben schließlich ab.

Auch wenn die Bertramsgarbe grundsätzlich als Wildpflanze recht robust ist, kann sie doch von Läusen oder Mehltau befallen werden.

FAQ

Im besten Fall können natürliche Feinde wie Marienkäfer, Florfliegen oder Schlupfwespen den Befall auf natürlichem Wege reduzieren. Alternativ können z.B. Läuse aber auch mit einem Wasserstrahl oder händisch von der Pflanze entfernt werden.

Ja, Kamille ist essbar. Sowohl ihre Blätter als auch ihre Blüten sind für den Verzehr geeignet. Die essbaren Blüten sind eine tolle Deko für verschiedene Speisen. Aber auch das zarte Kamillengrün eignet sich gut für deftige Speisen wie Kräuterdips oder als Beigabe für einen gesunden Smoothie.

Die Kamille mag es tendenziell lieber trocken, sodass du Staunässe unbedingt vermeiden solltest. Natürlich solltest du gerade in den Sommermonaten darauf achten, dass die Pflanze dennoch genug Wasserzufuhr erhält.

Sobald die Kamille verblüht ist, können die Blütenköpfe geschnitten werden. Dann empfiehlt es sich, sie nochmal kopfüber zu trocknen und anschließend auszuklopfen, um möglichst viele Samen zu gewinnen. Die Samen solltest du dann unbedingt trocken in einem luftdicht verschlossenen Behälter lagern.

Die Echte Kamille hat fein gefiederte, kahle Blätter, während die falsche Kamille meist behaarte Blätter aufweist. Der Duft ist auch ein wichtiges Kriterium zur Unterscheidung: die Echte Kamille verbreitet einen charakteristisch-intensiven Duft. Die falsche Kamille hat diesen Duft nicht. Um sicherzugehen, empfiehlt es sich, die Blüte von oben nach unten durchzuschneiden. Ist das Innere des Blütenbodens hohl, so handelt es sich um die Echte Kamille. Ist das Innere der Blüte gefüllt und eher flach, so deutet das auf „falsche“ Kamille hin.

Die Kamille gedeiht besonders gut auf mageren, lockeren, sandigen Böden. Du kannst der Erde also zum Beispiel etwas Sand beimischen, um die idealen Wachstumsbedingungen für deine Pflanze zu schaffen.

Im Freiland kann die Aussaat am besten zwischen Mai und Oktober erfolgen. Bei einem milden Frühjahr kann die Kamille auch bereits im April ausgesät werden.

In der Regel dauert die Keimung der Kamille ca. 1 bis 3 Wochen bei Temperaturen zwischen 15 und 20 °C.

Herkunft & Namensgebung

stammt die Kamille aus Süd- und Osteuropa und Vorderasien. Mittlerweile ist die Heilpflanze in ganz Europa verbreitet. Der Gattungsname Matricaria leitet sich vom Wort mater für Mutter ableiten. Denn früher wurde das Heilkraut häufig bei Erkrankungen im Wochenbett verwendet. Der Namensbestandteil chamomilla lässt sich aus dem Griechischen herleiten und bedeutet so viel wie „kriechender Apfel“. Vielleicht stammt diese Namensgebung daher, dass der Duft der zerriebenen Blüten ein klein wenig an den Geruch von Äpfeln erinnert.

Aussehen

Die Kamille kann je nach Standort zwischen 15 und 60 Zentimetern Wuchshöhe erreichen. Ihre weißen Blütenkörbchen mit dem gelben Inneren erinnern ein wenig an Gänseblümchen. Auf jedem Stiel finden sich unzählige Einzelblüten. Die Pflanze selbst wächst locker buschig mit dünnen Stängeln und kurzen, dünnen Wurzeln. Die Blätter des Heilkrauts sind gefiedert und kahl. Die Blütenblätter der Kamille sind linear angeordnet und sehen ein wenig wie lange Zungen aus.

Die Echte Kamille lässt sich leicht mit der giftigen Hundskamille oder anderen nicht essbaren Kamille-Arten verwechseln. Im Zweifel empfiehlt es sich, die Blüte von oben nach unten durchzuschneiden, um sicherzugehen. Ist das Innere des Blütenbodens hohl, so handelt es sich wohl um die Echte Kamille. Ist das Innere der Blüte gefüllt und eher flach, so deutet das auf „falsche“ Kamille hin.