Oregano – Anzucht und Pflege der heimischen Staude im Kräutergarten
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Oregano gehört zu den Klassikern im Kräuterbeet. Denn wer gern mediterran kocht, kommt am Oregano kaum vorbei. Als beliebtes Gewürz verfeinert es eine Vielzahl an Speisen und verleiht ihnen einen intensiven, fein-herben Geschmack. Gleichzeitig hat das aromatische Küchenkraut mit seiner langen Blütezeit auch einen hohen Wert für Insekten wie Bienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Erfahre auf dieser Seite, wie dir die Anzucht und Pflege der Heil- und Gewürzpflanze gelingt.
Origanum vulgare
Pflanzeneigenschaften
Blüte
Juni – September
Essbare Teile
Blüten, Blätter
Wuchshöhe
20 – 60 cm
Lebenszyklus
mehrjährig
Boden
durchlässig, nährstoffreich
Erntezeit
Frühjahr – Herbst
Standort
sonnig
Pflanzabstand
25 – 30 cm
Wasserbedarf
gering
Familie
Lippenblütler
Verwendung
Gewürz-/ Heilpflanze
Freiland Aussaat
März – September
Zimmer Aussaat
ab Februar
Keimdauer
2 – 3 Wochen
Keimtemperatur
18 – 22 °C
Keimart
Lichtkeimer
Anzucht
Bei einer idealen Temperatur von 18 bis 22 °C gehen die Samen vom Oregano innerhalb von 2 – 3 Wochen auf.
Die Aussaat vom Oregano kann im Freiland zwischen März und Juni, sowie von August bis September erfolgen. Im Zimmer kann die Vorzucht ab Februar beginnen. Die jungen Pflanzen müssen dann aber abgehärtet werden und sollten erst ab etwa April/ Mai nach den letzten Nachtfrösten nach draußen umziehen.
Keimung
Die Keimdauer vom Oregano beträgt in etwa 2 bis 3 Wochen bei einer optimalen Keimtemperatur von 18 bis 22 °C. Egal ob bei der Verwendung von losem Saatgut oder von unserem handgeschöpften Saatpapier: Es ist sehr wichtig, die Samen bis zur Keimung immer feucht zu halten und sie nicht austrocknen zu lassen, da der Keimungsprozess sonst gestoppt werden kann. Zu Beginn solltest du Anzuchterde verwenden. Diese ist nährstoffarm und hilft jungen Pflanzen dabei, auf der Suche nach Nährstoffen, starke Wurzeln auszubilden. Unserer Erfahrung nach gewährleistet sie einen optimalen Wachstumsstart, da Anzuchterde locker, luftig und feucht ist.
Saatpapier zum Wachsen bringen
Während loses Saatgut direkt verteilt auf Erde ausgebracht, darin leicht angedrückt und mit etwas Erde bestreut wird, startet die Anzucht aus Saatpapier ein klein wenig anders: Zunächst wird das Saatpapier in kleinen Stückchen über Nacht in einem Glas mit Wasser eingeweicht. Danach werden Wasser und die aufgeweichten Papierstückchen miteinander zu einem breiartigen Gemisch verrührt und gut verteilt auf Erde gegossen. Nun muss die Anzucht hauchdünn mit wenig Erde bestreut und dauerhaft feucht gehalten werden. Erde und Samen dürfen auf keinen Fall (!) austrocknen. Wenn die Pflanzen bei der Keimung austrocknen, gehen sie ein bzw. gar nicht erst auf. Vermeide gleichzeitig aber Staunässe. Bitte lies dir unsere allgemeine Anleitung für die Anzucht von Saatpapier durch, bevor du mit der Anzucht startest und befolge die einzelnen Schritte.
Keimlinge pikieren
Wenn die jungen Oregano-Pflanzen etwa 6 Wochen alt sind und neben den Keimblättern ihre ersten richtigen Blätter ausgebildet haben, können die Pflanzen vereinzelt und in ihrem idealen Pflanzabstand von 25 bis 30 cm ins Beet gesetzt werden. Das Einhalten von diesem Pflanzabstand ermöglicht es dem Oregano, zu einem schön buschigen Kraut heranzuwachsen. Wenn du merkst, dass deine Oregano-Pflanzen zu dicht stehen, solltest du sie also unbedingt pikieren. Du kannst hierfür einen Löffel oder Pikierstab nutzen, um die Keimlinge aus der Erde zu heben.
Gehe aber behutsam vor und greife die Pflanze am Wurzelballen, um ihren Stängel nicht zu beschädigen. Du kannst sie nun in einen neuen Topf mit Erde oder ins Beet setzen. Mit dem Pikierstab kannst du ein Loch für die Pflanze vorbereiten, sie hineinsetzen und andrücken. In der Regel kannst du nun eine nährstoffreichere Erde verwenden. Wenn du einen Topf oder ein Hochbeet nutzt, kannst du auch mit drei Schichten arbeiten (Oben: Pflanzerde, Mitte: Komposterde, Unten: Drainage-Material), um ein gesundes Pflanzwachstum zu erzielen.
Pflege
Das A und O für ein gutes Wachstum ist beim Oregano der richtige Standort. Das Kraut mag es gern an sonnigen Orten mit durchlässigen, nährstoffreichen Böden. Dann ist der Pflegeaufwand nicht sonderlich groß. Sowohl beim Gießen als auch beim Düngen sollte sparsam vorgegangen werden. Der Wasserbedarf vom trockenheitsresistenten Oregano ist gering und als Schwachzehrer benötigt die Pflanze nur wenig zusätzlichen Dünger. Regelmäßiges Schneiden der Pflanze trägt zu einem schön buschigen Wachstum bei und kann das Verholzen reduzieren.
Wasserbedarf
Oregano hat einen geringen Wasserbedarf und kommt mit Trockenheit gut zurecht. Die Pflanze bevorzugt durchlässige Böden, auf denen Wasser gut ablaufen kann und sich keine Staunässe bildet. Insbesondere im ersten Jahr der Anzucht sollte der Oregano regelmäßig gegossen werden, um sich gut zu entwickeln. Im Kübel oder Topf kann die Erde schneller austrocknen, sodass regelmäßiger gegossen werden sollte. Wenn sich die obere Erdschicht im Beet trocken anfühlt, ist es Zeit, den Oregano zu gießen. Für eine gute Drainage bietet es sich an, Sand oder Steine unter die Erde zu mischen.
Düngen
Als Schwachzehrer benötigt der Oregano über die Nährstoffe im Boden hinaus nur selten eine Zugabe von Dünger. Im Frühjahr kann eine kleine Menge organischen Langzeitdüngers wie Kompost oder Hornspänen verwendet werden. Im Topf ist es möglich, alle paar Wochen sparsam mit einem Flüssigdünger nachzudüngen. Im Gartenbeet reicht eine einmalige Düngung im Frühjahr aber aus. Zu viel (stickstoffreicher) Dünger kann dazu führen, dass die Pflanze mehr Energie in die Bildung der Blätter steckt als in ihre Blüten.
Überwinterung
Oregano ist eine winter- und frostharte, mehrjährige Pflanze, die im Freiland bei bis zu -20 °C gut überwintern kann. Staunässe ist eigentlich ihre größte Gefahr, sodass es wichtig ist, auf einen gut durchlässigen Boden zu achten. Um die Gewürzpflanze im Winter zu schützen, kann man eine Schicht Reisig oder gut verrotteten Kompost geben. Um die Pflanze nicht zu schwächen, sollten trockene Triebe und Blätter vor dem Winter nicht mehr geschnitten werden.
Im Topf lässt sich der Oregano am besten an einem geschützten Standort in der Nähe einer Hauswand überwintern. Zudem kann der Topf mit einem Pflanzenvlies umwickelt werden, um seine Wurzeln vor dem Durchfrieren zu schützen. Sobald keine starken Fröste mehr in Sicht sind, können abgestorbene Triebe und Blätter handhoch über dem Boden abgeschnitten werden, um ein erneutes Austreiben zu fördern.
Standort, Boden & Nachbarn
Der ideale Standort vom Oregano ist hell und sonnig mit mindestens 6 Stunden direkter Sonneneinstrahlung am Tag. Zudem sollte der Boden nährstoffreich, kalkhaltig und durchlässig sein. Um dies zu erreichen, können beispielsweise Sand oder Steine in die Erde gemischt werden. Als mediterrane Pflanze verträgt der Oregano Staunässe nicht gut.
Oregano kann gut in der Nachbarschaft von anderen mediterranen Kräutern wie Thymian, Rosmarin, Salbei oder Lavendel stehen. Der Anspruch an den Boden und Standort sind bei diesen Kräutern ähnlich. Außerdem kann es Sinn machen, Oregano in die Nähe von Gemüse wie Tomaten oder Paprika zu pflanzen. Das Gemüse kann vom Oregano, der Schädlinge fernhält, profitieren. Ungeeignete Nachbarn sind zum Beispiel Pfefferminze, Liebstöckel und Schnittlauch.
Ernte & Verwendung
Vom Frühjahr bis zum Herbst kann der Oregano laufend geerntet werden. Sowohl seine Blätter als auch die hübschen kleinen Blüten sind essbar. Kurz vor oder während der Blütezeit soll das Aroma vom Oregano am stärksten sein. Der beste Zeitpunkt für die Ernte sind die Morgenstunden vor 12 Uhr an trockenen Tagen. Es heißt, dass das Aroma an regnerischen Tagen und bei kühlem Wetter deutlich geringer ist als wenn die Pflanze über die Tage hinweg Sonne tanken konnte.
Vielen mediterranen Speisen verleiht der Oregano mit seiner besonderen Würze das gewisse Etwas. So ist er kaum aus der italienischen oder griechischen Küche wegzudenken. Ob für Gemüsegerichte, Pasta, Eintöpfe, Pizza oder im Salat – das Kraut kann frisch oder getrocknet vielseitig eingesetzt werden.
Auch als Heilpflanze hat der Oregano seine Daseinsberechtigung. Seine Inhaltsstoffe gelten als verdauungsfördernd, sollen Atemwegsbeschwerden lindern und eine antibakterielle, sowie antivirale Wirkung haben. Häufig wird der Oregano in Form von Tee eingesetzt. Er hat einen hohen Gehalt an Phenolen, ätherischen Ölen, Antioxidantien, Bitter- und Gerbstoffen.
Schädlinge & Krankheiten
Die Blüten vom Oregano ziehen nützliche Insekten wie Bienen und Schmetterlinge an, die als natürlichen Fressfeind manch einen anderen Schädling in Schach halten. Die Oregano-Pflanze selbst ist relativ resistent gegenüber Schädlingen, kann aber durchaus auch mal von Spinnmilben oder Blattläusen befallen werden.
Zu viel Feuchtigkeit kann dazu führen, dass an der Pflanze Pilzerkrankungen entstehen. Bei mediterranen Pflanzen wie dem Oregano sollte daher also Staunässe unbedingt vermieden werden. Mehltau, Rost und Blattflecken-Krankheiten können sich ansonsten ausbilden und die Pflanze schwächen. Ein Nährstoffmangel ist beispielsweise an gelben Blättern zu erkennen, während dunklen oder braunen Flecken auf den Blättern, sowie weiße Beläge auf Pilzkrankheiten hindeuten.
FAQ
Das Gewürzkraut eignet sich vor allem für Gerichte aus der mediterranen Küche. Pizza, Pasta, Gemüsegerichte, Eintöpfe oder Salate sind ideal, um sie mit Oregano zu würzen und zu verfeinern. Insbesondere in der griechischen und italienischen Küche kommt viel Oregano zum Einsatz. Für all jene Gerichte lohnt es sich, den Oregano zu ernten.
Es gibt verschiedene Vertreter der Gattung „Dost“. Dabei kann man zwischen heimischem Oregano und nicht-heimischen Pflanzen, sogenannten Neophyten, unterscheiden. Zu den heimischen Dost-Pflanzen gehören zum Beispiel der Oregano, Gelber Oregano, Griechischer Oregano oder Zwergmajoran. Nicht-heimische Dost-Vertreter sind beispielsweise Majoran, Purpurdost oder Diptam-Dost.
Oregano bevorzugt durchlässige Böden, die ruhig nährstoffreich und kalkhaltig sein dürfen. Um den Boden gut vorzubereiten, kannst du zum Beispiel Sand oder Steine unter die Erde mischen. Das sorgt für eine bessere Drainage, wodurch Staunässe vermieden werden kann. Im Frühjahr kann der Oregano zusätzlich ein Mal gedüngt werden.
Die Inhaltsstoffe vom Oregano gelten als verdauungsfördernd, sollen Atemwegsbeschwerden lindern und eine antibakterielle, sowie antivirale Wirkung haben. Häufig wird der Oregano in Form von Tee eingesetzt. Er hat einen hohen Gehalt an Phenolen, ätherischen Ölen, Antioxidantien, Bitter- und Gerbstoffen.
Um Oregano haltbar zu machen, können die Zweige kopfüber an einem dunklen, luftigen Ort aufgehängt und getrocknet werden. Anschließend empfiehlt es sich, die getrockneten Blätter der Gewürzpflanze in luftdichte Gläser abzufüllen. Weitere Möglichkeiten wären es, die gehackten Blätter der Oregano-Pflanze in Eiswürfelformen mit Wasser oder Öl einzufrieren oder frische Blätter in Olivenöl einzulegen, um ihr Aroma zu erhalten.
Im Frühjahr nach den letzten Frösten macht es Sinn, die Oregano-Pflanze handhoch zurückzuschneiden, um ein erneutes Austreiben und einen schön buschigen Wuchs zu fördern. Um die Verholzung zu verlangsamen und einen zweiten Austrieb zu fördern, kann auch im Sommer während und nach der Blüte nochmal ein Sommerschnitt erfolgen.
Oregano ist eine winter- und frostharte, mehrjährige Pflanze, die im Freiland bei bis zu -20 °C gut überwintern kann. Da es bei uns aber doch auch mal zu kräftigen Frösten kommen kann, empfehlen wir, die Pflanze für den Winter etwas zu schützen. Das geht zum Beispiel mit Pflanzenvliesen oder einer Laubschicht, mit der die Pflanze verdeckt wird.
Oregano ist eine außerordentlich insektenfreundliche Pflanze, die einen hohen Nutzen für Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen hat. Der Oregano gilt als wichtige Nahrungsquelle für viele Insektenarten. In der naturnahen Gartengestaltung wird der Oregano als sehr wertvoll geschätzt, um die heimische Insektenvielfalt zu unterstützen. Die Blüten des Oregano sind reich an Nektar.
Herkunft & Namensgebung
Der Ursprung vom Oregano liegt im Mittelmeerraum und in Kleinasien. Insbesondere in sonnigen und felsigen Gebieten ist der Oregano heimisch. Durch den Menschen hat sich die aromatische Gewürzpflanze in Europa, Nord- und Mittelamerika, Asien, sowie Nordafrika verbreitet. Denn schon im antiken Rom und im antiken Griechenland wurde Oregano für seinen Geschmack und seine Heilwirkung geschätzt. Als die Pizza im 19. Jahrhundert zum Erfolg wurde, ist auch die Bekanntheit vom Oregano gewachsen.
Der Oregano ist auch unter den Namen Dost, Wilder Majoran, Wohlgemut oder Echter Dost bekannt. Der botanische Name setzt sich aus dem griechischen Wort „origanon“ für Freude der Berge, Schmuck der Berge oder Glanz der Berge und dem lateinischen Suffix „vulgare“, das für gewöhnlich steht, zusammen.
Aussehen
Oregano ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die buschig wächst und kleine lippenförmige rosa bis purpurfarbene Blüten in dichten Rispen ausbildet. Die Blütezeit reicht etwa von Juni bis September. Die aromatischen mittel- bis dunkelgrünen Blätter sind klein, eiförmig bis lanzettlich und haben einen gewellten Rand. Oregano kann eine Wuchshöhe von 20 bis 60 cm erreichen. Die Stängel der Oregano-Pflanze verholzen mit der Zeit.
