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Gewöhnliches Leimkraut – Wildgemüse & wunderschöne Zierblume in einem

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Hey! Ich bin das Gewöhnliche Leimkraut. Anders, als mein Name vielleicht vermuten lässt, sehe ich alles andere als „gewöhnlich“ aus. Ich bin eine heimische Wildpflanze, bin aber so dekorativ, dass ich den ein oder anderen Garten aufhübschen darf! Meine Beliebtheit gilt vor allem meinen wunderschönen weiß bis hellrosafarbenen Blüten. Aber ich hab noch mehr zu bieten, denn ich bin sogar essbar. Und auch für Insekten bin ich eine wichtige Pflanze, denn ich biete ihnen Nektar und Pollen.

Alles andere als gewöhnlich – die wunderhübschen Blüten des Gewöhnlichen Leimkrautes

Anzucht, Pflege und Ernte

Mit der Anzucht des Saatpapiers vom Leimkraut kannst du von März bis Ende Juli beginnen. Für die Anzucht zerkleinerst du das Saatpapier vorsichtig und legst es auf eine wasserabweisende Unterlage, wie zum Beispiel einen Teller. An einem hellen Fensterplatz geht es mit der Keimung ganz schnell. Am besten befeuchtest du das Saatpapier hierfür regelmäßig mit einer verstellbaren Sprühflasche. Achtung: Das Saatpapier darf bei der Anzucht nicht austrocknen. Es ist ganz wichtig, dass es dauerhaft feucht bleibt. Schau doch nochmal hier vorbei, wenn du auf der Suche nach ganz allgemeinen Tipps für die Anzucht unseres Saatpapiers bist.

1. Saatpapier gut feucht halten

Das Saatpapier solltest du zu Beginn gut angießen oder mit einer Sprühflasche ordentlich besprühen. Ab diesem Zeitpunkt ist es ganz wichtig, das Papier dauerhaft feuchtzuhalten, da der Keimungsprozess sonst unterbrochen werden könnte. Nach ungefähr 1-2 Wochen schauen die ersten Sprösslinge aus dem Papier. Erst 1-2 Wochen nach dem sich das Leimkraut aus dem Saatpapier gewagt hat, solltest du es vorsichtig in Erde einbetten.

2. Die Keimlinge pikieren – ja oder nein?

Als Wildgemüse und Wildkraut ist das Leimkraut eine super gute Anfängerpflanze. Du kannst hier eigentlich gar nichts falsch machen. Natürlich freut sich das Leimkraut über einen gewissen Pflanzabstand zu seinen Nachbarn, aber es wächst aus unserer Erfahrung so oder so sehr gut. Auch wenn du es nicht vereinzelst. Das Vereinzeln ist unserer Meinung nach nicht zwingend erforderlich.

3. Deine Pflanze pflegen

Du suchst nach einer besonders anspruchslosen Pflanze? Dann bist du beim Leimkraut goldrichtig. Das Wildkraut ist für seine kinderleichte Pflege bekannt. Es blüht fast den ganzen Sommer über, von Mai bis September. Und um es zum Blühen zu bringen, musst du eigentlich gar nichts tun. Das Leimkraut mag es sowohl sonnig als auch schattig. Es verträgt nährstoffarme Böden, kann im Kübel gehalten werden und braucht lediglich hin und wieder Wasser. Also sparsam gießen, mehr musst du dir für das Leimkraut kaum merken. Das Leimkraut hat es grundsätzlich lieber etwas trockener und sonnig. Düngen ist nicht notwendig! Im Gegenteil, zu viele Nährstoffe können eher dazu führen, dass sich kaum Blüten ausbilden. Leimkraut sät sich besonders gern selbst aus. Wenn du also im nächsten Jahr nicht sehr viel Leimkraut im Garten haben möchtest, empfehlen wir dir, die Samenstände zurückzuschneiden.

4. Das Wildgemüse ernten

Die Blätter und jungen Triebe können zwischen April und Oktober geerntet werden, die grundständigen Blätter quasi das ganze Jahr über. Sie eigenen sich zum Beispiel für Kräuterbutter und Salate. In Norditalien werden im Frühling die zarten Blätter des Leimkrauts in Butter gedünstet und serviert. Besonders lecker ist das Leimkraut auch in mediterranen Gerichten wie Pasta und Risotto. Es kann auch zum Verfeinern von Suppen oder Omelette genutzt werden. Die Wurzeln des Leimkrauts sollen sich übrigens sogar zur Herstellung einer Seifenlauge eignen. In Italien wird das Leimkraut übrigens bereits im kommerziellen Gemüseanbau großgezogen. Ein Rückschnitt ab August kann sogar noch eine Nachblüte hervorbringen. Auch die Blüten gelten als essbar.

Das wunderhübsche Leimkraut wächst und gedeiht!

Leimkraut keimt aus Saatpapier

Noch sind es kleine Keimlinge…

Leimkraut Jungpflanze

Eine Jungpflanze wächst heran

Oh, hallo du Schönheit!

Herkunft

Das Gewöhnliche Leimkraut ist eine heimische Wildpflanze. Es kommt ist Europa und Westasien vor. Vereinzelt kann es sogar in Höhen von über 2.000 Metern gedeihen. Ein wirklicher Alleskönner! Auch in Nordafrika kommt das Leimkraut natürlich vor. In Australien und Nordamerika ist es mittlerweile durch den Menschen auch verbreitet.

Standort, Boden und Nachbarn

Das Leimkraut kann als Balkon- und Terassenpflanze, in Steingärten, zur Dachbegrünung, im Blumenbeet oder klassisch in der Wildblumenwiese gepflanzt werden. Durch seine herausragende Trockenheitsresistenz benötigt es nicht besonders viel Wasser. Ein trockener, nicht besonders nährstoffreicher Boden ist also absolut ausreichend. Besonders steinige, kiesige, sandige oder lehmige Böden bevorzugt das Wildkraut. Es kann sowohl im Halbschatten, wie auch an einem vollsonnigen Standort gut gedeihen.

Das Leimkraut passt gut neben weitere Wildblumen und -kräuter. Schön sieht es aber vor allem auch „unter sich“ in einer Gruppe aus.

Namensgebung

Eine Pflanze, 1.000 Namen. So kommt es einem vor, wenn man sich mit den vielen verschiedenen Namen des Gewöhnliches Leimkrauts, silene vulgaris, beschäftigt. Die Namen Taubenkropfleimkraut oder aufgeblasenes Leimkraut gehen auf die Form der Blütenkelche zurück. Klatschnelke oder Klappertopf sind weitere Namen für das schöne Wildkraut. Diese Namen beziehen sich wahrscheinlich auf die Samenstände des Leimkrauts. Ein sehr passender Name, wie wir finden, ist noch der Name „Wiesenspinat“. Gerade in der mediterranen Küche findet es Verwendung, wird sogar bereits kommerziell als Gemüse angebaut. So oder so steht fest – als gewöhnlich würden wir das Leimkraut nicht bezeichnen!

Aussehen und Blüte

Blüte vom Leimkraut und Knospen

Das hübsche Leimkraut wird etwa zwischen 20 und 50 Zentimetern hoch. Die aufgeblasenen Blüten sind etwa 1,5 cm groß. Die Blüten können sich in den Farben von Weiß, über Rosa, bis hin zu einem ausgeprägten Lila entwickeln. Die Blätter des Leimkrautes würden wir als länglich und bläulich-grün beschreiben. Die Blüten sind von feinen Linien durchzogen in den Farben von Zartrosa bis Lila.

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