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Wilde Möhre – Die weiße Blütenpracht

Daucus Carota

Weiße Blütenpracht im Hochsommer: Mit ihrem vielblütigen Kopf ist die Wilde Möhre (Daucus Carota) ein wahrer Hingucker. Ob im Bauerngarten, auf dem Stadtbalkon oder am Wegesrand, sie sieht einfach wunderschön aus und eignet sich besonders gut als Trockenblume!

Die Wilde Möhre wird von Nicht-Botanikern auch gern mal als “Große weiße Blume” bezeichnet.

Anzucht, Pflege und Ernte

Das Wilde Möhren-Saatpapier kannst du zwischen März bis November aussäen. Deine Wilde Möhre gehört zu den Kaltkeimern. Im Freiland liegt die optimale Keimtemperatur bei 5°C. Wir haben dennoch die besten Erfahrungen damit gemacht, das Saatpapier erstmal drinnen vorzuziehen. Das hat bei uns auch bei Zimmertemperatur funktioniert. Sollte es nicht klappen, kannst du das Saatpapier nochmal für 1-4 Wochen in den Kühlschrank legen und es danach erneut probieren. Schau doch nochmal hier vorbei, wenn du auf der Suche nach ganz allgemeinen Tipps für die Anzucht unseres Saatpapiers bist.

Wilde Möhre Keimling im Saatpapier

Die kleinen Keimlinge der Wilden Möhre schauen schon nach kurzer Zeit aus dem Saatpapier-Kalender.

Sprössling Wilde Möhre

Wenn pflanzen tanzen… Die kleinen Sprösslinge der Wilden Möhre strecken sich der Sonne entgegen!

Keimling der Wilden Möhre (Daucus Carota)

Der kleine Keimling der Daucus Carota ist aus dem Papier geschossen und hat die Samenhülse mitgenommen.

1. Saatpapier gut feucht halten

Das Saatpapier solltest du zu Beginn gut angießen oder mit einer Sprühflasche ordentlich besprühen. Ab diesem Zeitpunkt ist es ganz wichtig, das Papier und die Erde dauerhaft feucht zu halten, da der Keimungsprozess sonst unterbrochen werden könnte. Für die Anzucht solltest du für deine Wilde Möhre am besten einen sonnigen bzw. halbschattigen Standort suchen. Nach etwa zwei bis drei Wochen schauen dann die ersten Keimlinge aus dem Papier.

Tipp: Um die Keimung noch etwas zu beschleunigen, kannst du das Saatpapier vor der Aussaat etwa 8 Stunden in Wasser legen. So quellen die Samen auf und können im Anschluss sogar noch etwas schneller und besser keimen. Wir haben das Saatpapier zum Beispiel erstmal in eine tiefe Schale mit lauwarmem Wasser gelegt und es dann umgesiedelt.

2. Die Keimlinge pikieren – ja oder nein?

Jein. Am besten lässt du das Saatpapier erstmal auf einem wasserabweisenden Untergrund keimen. Sobald die Keimung erfolgt ist, solltest du die kleinen Pflänzchen aber möglichst schnell in Erde einbetten. In diesem Moment macht es Sinn, die Pflanzen mit einem Abstand von etwa 3 bis 5 Zentimetern einzusetzen, damit die Wurzeln Platz zum Wachsen haben. Wenn du mehr Platz hast, dann gerne auch etwas mehr.

3. Deine Pflanze pflegen

Deine Wilde Möhre ist eine pflegeleichte Pflanze und wie auch schon ein paar unserer anderen Pflanzen aus dem Kalender braucht die robuste Pflanze nicht viel, um glücklich zu sein. Was du aber wissen solltest ist, dass sie sehr empfindlich ist, wenn es um die Staunässe geht. Düngen ist eigentlich nicht notwendig.

4. Deine Pflanze ernten

Das Schöne an der Wilden Möhre ist, dass du fast alle Pflanzenteile essen kannst. Die Blätter und Stiele kannst du am besten im Herbst des ersten Jahres oder im Frühjahr des zweiten Jahres ernten. Wenn du die weißliche Wurzel (Rübe) ernten möchtest, solltest du das am besten tun, solange noch keine Blüten ausgebildet sind. Im ersten Jahr ist die Rübe schön bissfest und hat einen herb-süßlichen Geschmack. Im zweiten Jahr setzt mit der Blütenbildung die Verholzung der Möhre ein.
Die Rübe enthält übrigens sehr viele wertvolle Inhaltsstoffe wie beispielsweise Provitamin A, B-Vitamine oder Kalzium. Du kannst sie also sehr gut als Gemüsebeilage verwenden. Die Blätter und Stiele schmecken super in einem Wildkräutersalat. Fein gehackt kannst du sie zum Würzen von Soßen und Suppen verwenden.

Daucus Carota von den ersten Keimlingen bis zur Blüte

Herkunft

Ursprünglich ist die Wilde Möhre in Europa, im Norden Afrikas und in weiten Teilen Asiens verbreitet. Es wird vermutet, dass sie aus Vorderasien stammt. Dadurch, dass sie so anspruchslos ist, wächst sie an vielen, verschiedenen Standorten, beispielsweise an Wegrändern, offenen Wiesen, Dämmen und an sonnigen Böschungen auf trockenem und kalkreichen Böden. Dort wo die Wilde Möhre vorkommt, tritt sie meist in großer Menge auf. Bei unserer letzten Reise nach Andalusien haben wir zum Beispiel unheimlich viele Wilde Möhren entdeckt. Und die waren mindestens doppelt so groß wie die Wilden Möhren, die wir von zu Hause kennen!

Standort, Boden und Nachbarn

Deine Wilde Möhre ist eigentlich relativ anspruchslos und kann sich vielen Bodenverhältnissen anpassen. Am besten wächst sie aber auf trockenem, sandigen, und kalkhaltigen Boden. Außerdem bevorzugt sie einen sonnigen Standort, Halbschatten ist aber auch in Ordnung. Falls du neben die Wilde Möhre noch andere Pflanzen setzen möchtest, eignen sich folgende recht gut: Chicorée, Dill, Erbsen, Knoblauch, Kopfsalat, Lauch, Mangold, Paprika, Radieschen, Tomaten… Wie du siehst, ist die Liste ziemlich lang!

Namensgebung der Wilden Möhre

Die Wilde Möhre ist bei den verschiedensten Insekten sehr beliebt, denn sie hat einen kleinen Trick auf Lager, wie sie ihre „Kundschaft“ anzieht. Inmitten der vielen weißen kleinen Teilblüten, aus denen eine Dolde besteht, befindet sich ein dunkelroter bis purpurfarbener Fleck, der auch „Mohrenblüte“ genannt wird. Durch diesen Fleck bekam die Wilde Möhre (Daucus Carota) ihren Namen.

Aussehen und Blüte

Wilde Möhre (Daucus Carota)

Deine Wilde Möhre ist eine zweijährige, krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe zwischen 30 und 100 Zentimetern erreichen kann. Die dünnen Wurzeln enthalten kaum Karotin. Die Rübe ist daher weiß und nicht orange, wie bei der normalen Möhre. Die Wilde Möhre bildet viele Stängel aus, die sich ganz oft verzweigen. Im zweiten Jahr bildet sie weiße, auffällige Blüten. Sie sitzen in ganz engen, vielstrahligen weißen Dolden. Ein ganz besonders Merkmal der Wilden Möhre ist der dunkelrote bis purpurfarbene Fleck in der Mitte des Blütenstandes. Warum die Pflanze diesen Fleck hat weiß man nicht genau. Wie oben schon kurz erwähnt vermuten Wissenschaftler, dass die Wilde Möhre den Fleck als Art Lockblüte gebildet hat, um so viele verschiedene Insekten anzulocken. Außerdem hat der Fleck noch eine andere, wichtige Bedeutung: Dadurch kannst du die Wilde Möhre von anderen giftigen Doldenblütlern unterscheiden.